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Neues aus dem Industriemuseum

Der Forschungsreaktor Berlin ist Geschichte – Fazit und Ausblick

Das war das Thema für einen Vortrag, den Herr Dr. Stephan Welzel vom Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie GmbH am 20. September 2022 in der gemeinsamen Vortrgsreihe des Vereins Industriemuseum und des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin im Industriemuseum Teltow gehalten hat.

Das Helmholtz – Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB)
Das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie forscht an Lösungen für eine klimaneutrale Gesellschaft. Es entwickelt und optimiert effiziente und preiswerte Materialien für Solarzellen , Batterien und Katalysatoren. Diese Energiematerialien sind wesentliche Bausteine auf dem Weg in eine CO2 – neutrale und sichere Energieversorgung.

Die Forschungsschwerpunkte sind:
* Photovoltaik
* Dünnschicht-Technologien
* Katalysatoren / Grüner Wasserstoff / CO2 –Umwandlung
* Solare Brennstoffe
* Batteriematerialien
* Quantenmaterialien
* Beschleunigerphysik &- technologien

Der Forschungsreaktor Berlin
Herr Dr. Stephan Welzel ist Leiter Betrieb des Reaktors BER II und behandelte in seinem Vortrag sowohl die Entwicklung des Standortes in Berlin als auch die Bedeutung der Anlage für die Forschung.
Die Planungen für den Vorgängerreaktor BER I begannen im Jahr 1956, als zwei Forschungsreaktoren Typ L-54 (für Frankfurt/Main und West- Berlin) mit 50 kW Leistung bei der  US-Firma Atomics International bestellt wurden.
Mit der Grundsteinlegung für das spätere Hahn-Meitner-Institut starteten am 25. Mai 1957 die Bauarbeiten am Reaktor. Am 24. Juli 1958 erreichte der Forschungsreaktor seine erste Kritikalität.
Das Hahn-Meitner-Institut wurde am 14. März 1959 in Anwesenheit der Namensgeber Otto Hahn und Lise Meitner eingeweiht. Der Reaktor BER I wurde im Sommer 1972 abgeschaltet.
Nach der Fusion des Hahn- Meitner- Instituts mit der Berliner Gesellschaft für Synchronstrahlung wurde dann 2009 das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) gegründet

Der Nachfolgereaktor BER II mit einer Leistung von zunächst 5 MW wurde am 9. Dezember 1973 in Betrieb genommen.Von 1985 bis 1989 wurde der Reaktor auf eine Leistung von 10 MW und bessere Experimentiermöglichkeiten ausgebaut, 1991 wurde er wieder in Betrieb genommen.
Von August 1997 bis Februar 2000 wurde der Reaktor von hochangereichertem Uran auf schwachangereichertes Uran umgestellt.

Der Forschungsreaktor BER II ist ein Schwimmbadreaktor , der mit leichtem Wasser gekühlt und moderiert wird. Es sind 24 Brennelemente mit jeweils 322 Gramm Uran und sechs Elemente zur Aufnahme der Steuerstäbe mit jeweils 238 Gramm Uran im Einsatz.

Die Neutronen werden mit Beryllium-Reflektoren zum Erhalt der Kettenreaktion gebündelt und durch neun Stahlrohre vom Reaktorkern durch das Wasserbecken und die Betonabschirmung zu den Experimentiereinrichtungen geleitet.

Der Referent ging in seinem Vortrag auf die Forschungsarbeit und die Vorteile des Reaktors als Strahlungsquelle für die Angewandte- und Grundlagenforschung ein.
Am Beispiel der Neutronentomografie zeigte er Experimente zur Wasserstoffspeicherung in Metallpulver oder die Verfolgung der Vorgänge in einer Brennstoffzelle.

Der BER II wurde am 11.12.2019 abgeschaltet und befindet sich jetzt in einer Phase des Nachbetriebs.

Für die Forschung am HZB ist heute das wichtigste Werkzeug die Röntgenquelle BESSY II in Adlershof, die intensives Licht im weichen Röntgenbereich liefert.
Damit untersuchen die Forscher den Aufbau von Energie- und Quantenmaterialien sowie ihre Funktionsweise.
Als einzige Weichröntgen-Quelle Deutschlands ist BESSY II für die nationale und internationale Forschungsgemeinschaft unverzichtbar,

Die Sicherheit von BER II
In dem Vortrag und der Diskussion nahm die Frage der Sicherheit einen breiten Raum ein, wobei die Fragen über den Reaktor hinaus auch die Sicherheit von Atomkraftwerken betrafen. Durch die kleine Leistung, den drucklosen Primärkreislauf, die vollständig passive Kühlung im abgeschalteten Zustand und die abschirmende große Wassermenge im Reaktorbecken war die Freisetzung von Radioaktivität durch diesen Schwimmbadreaktor kleiner Leistung schon immer sehr unwahrscheinlich.
Beim BER II fallen die Kontrollstäbe bei einem Störfall durch die Schwerkraft allein in den Kern und schalten die Kettenreaktion aus, die Nachzerfallwärme wird durch Naturkonvektion abgeleitet. In der Öffentlichkeit erfolgte Anfang 2011 eine erneute Diskusion zu den Flugrouten, da der Reaktor nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert ist.
In einem Radius von 2 Seemeilen um den Reaktor herum wurde ein Flugbeschränkungsgebiet festgelegt, das sich vom Boden bis in eine Höhe von ca.660 Meter über Normalnull erstreckt.

Der Rückbau von BER II
Der Reaktor ist auf Beschluss des Aufsichtsrates des HZB aus dem Jahre 2013 Ende 2019 planmäßig und endgültig abgeschaltet worden., er befindet sich jetzt im Nachbetrieb. Der vom HZB angestrebte Rückbau des BER II rückt damit näher. Für den Rückbau ist ein komplexer Genehmigungs- und Beteiligungsprozess erforderlich. Notwendig sind umfangreiche Anträge, die bei den zuständigen Behörden einzureichen sind und von diesen geprüft werden.
Erst die behördliche Stilllegungs- und Abbaugenehmigung bedeutet grünes Licht für den Abbau des Reaktors.

Kontakt: Dr. Stephan Welzel
welzel@helmholtz-berlin.de

Lothar Starke
Leiter Arbeitskreis Innovative Technologien im Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V.

Forderungen Ostdeutsches Energieforum 2022

Entlastungen für den Mittelstand schnellstens auf den Weg bringen

Der Mittelstand ist derzeit auf vielen Ebenen schwersten Belastungen ausgesetzt. Nach den Jahren der Corona-Pandemie können viele Betriebe nicht mehr ausreichend auf Eigenkapital zurückgreifen, um die Kostenlawine abzufedern. Die bisherigen Entlastungspakete werden diesen Herausforderungen im Mittelstand in keiner Weise gerecht. Weite Teile des Mittelstands wurden bei den Entlastungen bisher nicht beachtet. Das gilt es dringend zu korrigieren!

Maßnahmen:

1. Energieangebot weiter erhöhen
Es muss sichergestellt werden, dass sämtliche in Deutschland verfügbaren Energieerzeugungsanlagen produzieren können. Solange es technisch möglich ist, sind entsprechend die Kapazitäten der Kohle- und Ölkraftwerke weiter hochzufahren und müssen Kernkraftwerke temporär in Betrieb bleiben. Die Energieerzeugung aus Biomasse ist zu erhöhen und der Ausbau von Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energien muss beschleunigt werden. Jegliche bestehenden Nutzungseinschränkungen müssen in der derzeitigen Situation aufgehoben werden. Zur Gewährleistung einer sicheren und kostengünstigeren Beschaffung von Energie muss eine weitgehende Reduzierung der Gasverstromung erfolgen. Insbesondere ist die Zahl von ausgegebenen CO2-Zertifikaten sofort spürbar zu erhöhen, um zusätzliche Kraftwerkskapazitäten im konventionellen Bereich zu erschließen und preisdämpfende Wirkungen zu erzielen.

2. Grundversorgung für alle Unternehmen sicherstellen
Leistungsgemessene Kunden fallen bei Ausfall ihres Energieversorgers oder Auslaufen ihres Versorgungsvertrages nicht in die Grund- oder Ersatzversorgung. Da aktuell kaum Strom und/oder Gasversorger mangels Verfügbarkeit am Markt Lieferverträge anbieten, droht diesen Unternehmen die zwangsweise Abschaltung oder die Zahlungsunfähigkeit aufgrund des Preisniveaus. Daher ist auch leistungsgemessenen Kunden der Zugang zur Grundversorgung uneingeschränkt zu ermöglichen. Hierbei ist eine dauerhafte Lösung notwendig, die nicht nach drei Monaten endet.

3. Energiepreisdeckel für alle Energieträger
Der Bund muss für eine bezahlbare Energieversorgung der Wirtschaft sorgen. Viele Maßnahmen zur Entlastung und Umsteuerung würden unnötig werden, wenn es einen Preisdeckel auf alle Energieträger gibt und dieser schnell greift. Dies trägt zur Marktberuhigung bei.

4. Aussetzen, Aufschieben oder Überdenken aller zusätzlicher Belastungen der Wirtschaft
Staatliche Abgaben auf Energieträger (Stromsteuer und Energiesteuer auf Gas) sind auf europäische Mindestsätze zu reduzieren.
Ob Urteil zur Arbeitszeiterfassung/Arbeitszeitschutzgesetz, die Erhöhung des Mindestlohns, die Einführung neuer Feiertage in manchen Bundesländern, das neue Whistleblowergesetz sowie das Lieferkettengesetz etc., alle Reglementierungen und Kostentreiber, die die deutsche Politik selbst in der Hand hat und beeinflussen kann, sollten für eine bestimmte Zeit – bis zur Überwindung der schweren Energiekrise – ausgesetzt werden. Vorrang muss derzeit alles haben, was die Lage stabilisiert und damit Handlungsoptionen für die Zukunft eröffnet.

Dazu zählt auch die gezielte Entlastung der Sozialabgaben bei niedrigen und mittleren Einkommen und die Senkung der Einkommenssteuer – statt mit der Möglichkeit einer steuer- und abgabenfreien Lohnzahlung von bis zu 3.000 € die Verantwortung auf die Unternehmen abzuwälzen. Viele Unternehmen können diese „Inflationsprämie“ nicht zahlen. Ziel: Mehr Netto vom Brutto müssen bei den Beschäftigten ankommen. Der 12 € Mindestlohn ist zudem Kosten- und damit gleichzeitig zusätzlicher Inflationstreiber.

5. Kurzarbeit auch für Produktionsdrosselung auf Grund von Energiekosten ermöglichen
Neben einfachen und unbürokratischen Verfahren bzgl. Kurzarbeit, muss die Grundlage für ein Anrecht auf Kurzarbeit angepasst werden. Nicht nur ein „Mangel an Arbeit“, sondern auch eine „Nicht Durchführbarkeit“ der wirtschaftlichen Tätigkeit auf Grund der Energiekosten, muss anerkannt werden. Diese nicht vorhersehbare Lage als unternehmerisches Risko zu bewerten und damit die Anträge entsprechend abzulehnen, kann politisch nicht gewollt sein. Damit würden in kürzester Zeit Arbeitslose produziert werden, die bei möglicher Besserung der Lage und fallender bzw. gedeckelter Energiepreise nicht schnell genug oder gar nicht mehr zur Verfügung stehen. In systemrelevanten Branchen – und wie Corona gezeigt hat, sind dies in einer vernetzen Wirtshaft sehr viele, wenn nicht fast alle – wäre es kaum mehr möglich, die Grundversorgung der Bevölkerung aufrecht zu erhalten.

6. Niederschwellige Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen
Der Zugang zu Unterstützungsleistungen und Förderprogrammen muss so gering wie möglich gehalten werden. Energiekosten bei Durchschnittskosten über einen Zeitraum z.B. letzten drei Jahre) deckeln und was darüber hinausgeht, steuerlich geltend machen.

7. Behinderungen beim Energiesparen und bei der Energieproduktion aufheben
Maßnahmen zur Energieeinsparung müssen erleichtert werden und auf verpflichtende Vorgaben ist zu verzichten. Es muss schnell für ein Unternehmen ein entsprechender Rahmen geschaffen werden, um schnell und rechtssichere Maßnahmen zum Energiesparen und Energieerzeugung zu ermöglichen.

Neben der Technologieoffenheit muss es Ziel der deutschen Energiepolitik sein, eine diversifizierte lokale Produktion (Energiewandlung), Zwischenspeicherung und lokale Verwendung von Energie zu gewährleisten. So entsteht lokale Wertschöpfung, mit der wir unabhängiger von Lieferungen aus dem Ausland werden und schaffen regionale Diversifikation weg von wenigen (Energie)Quellen.

8. Preisfindungsmechanismen am Strommarkt überprüfen
Um eine preisdämpfende Wirkung zu erzielen, muss durch eine Veränderung des „Marktdesigns“ die – aufgrund der Volatilität der Strompreise und der damit verbundenen Verpflichtung zur Zahlung sogenannter Margin Calls hervorgerufene – Illiquidität des Terminmarktes (Handel von großen Mengen) beseitigt werden.

Über das Ostdeutsche Energieforum

Das Ostdeutsche Energieforum (OEF) ist die einzige Veranstaltung, die länderübergreifend der Energiebranche, den Unternehmen, der Wissenschaft und der Politik eine gemeinsame Plattform bietet und sich dabei als ein „Think Tank“ für die neuen Bundesländer versteht. Ziel ist es, die Interessen Ostdeutschlands im Dialog zu bündeln und ihnen auf nationaler und auf europäischer Ebene eine Stimme zu verleihen, damit sie nicht überhört wird.

Homepage: www.ostdeutsches-energieforum.de

Über die Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin

Die 1995 gegründete Interessengemeinschaft ist ein freiwilliger Zusammenschluss von regionalen Unternehmerverbänden aus Ostdeutschland und Berlin, die die Interessen der klein- und mittelständischen Wirtschaft gegenüber Politik, Wissenschaft, anderen Wirtschaftszweigen und Öffentlichkeit vertritt. Im Mittelpunkt stehen dabei die besonderen Rahmenbedingungen des Mittelstandes in den neuen Bundesländern, die auch über 30 Jahre nach der Deutschen Einheit in vielen Bereichen bestehen. In ihrer Funktion als Sprachrohr repräsentiert die Interessengemeinschaft mehr als 22.000 Unternehmer, Handwerker, Selbstständige und Freiberufler. Wie ihre Mitgliedsverbände, setzt sich die Interessengemeinschaft für ein wirtschaftliches und konkurrenzfähiges Handeln des Mittelstandes im nationalen und internationalen Wettbewerb ein und sieht dies als wesentliches Leitmotiv ihrer Tätigkeit. Die soziale Marktwirtschaft unter Beachtung ökologischer Bedingungen ist für den Zusammenschluss der Unternehmerverbände Verpflichtung und Ziel zugleich.

Homepage: www.wir-unternehmen-zukunft.de

Über die IHK zu Leipzig

Die Industrie- und Handelskammern haben die Aufgabe, das Gesamtinteresse der ihnen zugehörigen Gewerbetreibenden des IHK-Bezirkes gegenüber Kommunen, Landesregierungen, Politik und Öffentlichkeit wahrzunehmen, für die Förderung der gewerblichen Wirtschaft zu wirken.

Die IHK zu Leipzig versteht sich als Dienstleister, der die regionale gewerbliche Wirtschaft branchenübergreifend fördert. Dabei werden die wirtschaftlichen Interessen einzelner Gewerbezweige oder Betriebe abwägend und ausgleichend gleichberechtigt vertreten. Das macht die IHK zum wichtigsten Sprachrohr für den Mittelstand der Region Leipzig. Durch die gesetzliche Mitgliedschaft ist die Neutralität und Objektivität gegenüber allen Mitgliedern sichergestellt.

Die IHK zu Leipzig, das sind etwa 67 000 Mitgliedsunternehmen, ca. 350 Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich als Vertreter ihrer Region und Branche in den IHK-Gremien engagieren und über 1 800 ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer. Die IHK zu Leipzig engagieren uns als kritischer Partner der Politik, unabhängiger Anwalt des Marktes und praxisorientierter Dienstleister der Unternehmen.

Homepage: www.leipzig.ihk.de

Forderungen Ostdeutsches Energieforum 2022

Rückblick auf die „Potsdamer Gespräche“ vom 30. August 2022

Potsdam | Bereits am 30. August 2022 fanden die „Potsdamer Gespräche“ des UVBB statt. Ab 18 Uhr waren Mitglieder und Gäste unseres Verbandes zum regionalen Austausch eingeladen. Nach der Begrüßung und kurzen Vorstellungsrunde hatte Oliver Mösing, Suchmaschinenoptimist und WordPress Spezialist bei unserem neuen Mitglied kowerk die Gelegenheit, das Unternehmen ausführlich vorzustellen. Die Markenagentur bietet für ihre Kunden das Komplettpaket für die Betreuung in den Themenbereichen Branding, Content und Web. Oliver Mösing hat hier seinen Schwerpunkt in der Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Im Anschluss lud unser Gastgeber, die BARMER in Potsdam, zum Netzwerken bei leckeren Snacks. Die Teilnehmenden nutzten den Rahmen für den persönlichen Austausch bis in den späten Abend.

Foto: UVBB / Gastgeber
Text: Hr. Nico Danneberg

PM: Unternehmen brauchen Energiepreisbremse!

Gemeinsame Pressemitteilung der Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin, der Unternehmervereinigung Uckermark und des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin e.V. vom 27.09.2022

Unternehmen brauchen Energiepreisbremse!

Viele Unternehmen in Ostdeutschland leiden unter den gestiegenen Energiepreisen. Zwischen Juli 2021 und Juli 2022 hat sich Energie stark verteuert (Quelle: Statistisches Bundesamt, August 2022):
–         Heizöl: +102,6 Prozent *1
–         Erdgas: +75,1 Prozent *2
–         Strom: +18,1 Prozent *3

Darüber hinaus sind viele Unternehmen auch auf die Nutzung von Firmenfahrzeugen und damit auf Kraftstoffe angewiesen. Hier stiegen die Preise zwischen Mai 2021 und Mai 2022 (also vor dem Tankrabatt) ebenfalls stark:
–         Benzin: +36,6 Prozent *4
–         Diesel: +52,0 Prozent *5

Mit der geplanten Abschaltung der drei verbliebenen Atomkraftwerke und dem embargobedingt zu erwartenden Produktionsrückgang in der PCK-Raffinerie zum 1. Januar 2023 dürften die Preise für Strom und Mineralölprodukte weiter unter Druck geraten. Sollte zudem Erdgas für die Stromerzeugung genutzt werden, wird auch der Gaspreis nicht sinken. Den Gesetzen des Marktes folgend, wird bei gleichbleibender Nachfrage und sinkendem Angebot der Preis steigen.

Die ostdeutschen Unternehmen fordern deshalb eine Energiepreisbremse. Es muss alles Denkbare unternommen werden, um Energiepreise zu senken. Die hohen Kostenanstiege lassen sich nicht einfach an die Kundinnen und Kunden weitergeben bzw. führen dort zu Verwerfungen, die nur mit Transferleistungen abgemildert werden können. Gleichzeitig ist es illusorisch zu glauben, dass Kostensteigerungen binnen weniger Monate durch Energiesparmaßnahmen aufgefangen werden können. Viele energieintensive Unternehmen kämpfen um ihre Existenz. In dieser Situation helfen keine Kredit- oder Förderprogramme. 

Die Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin, der Unternehmerverband Brandenburg-Berlin und die Unternehmervereinigung Uckermark fordern deshalb eine Absenkung der Abgaben auf Energiepreise, solange die Preise derart hoch bleiben. Es kann nicht sein, dass mit steigenden Energiepreisen auch die Abgabenlast immer weiter steigt. Da die Mehrwertsteuer *6 für die meisten Unternehmen ein durchlaufender Posten ist, hilft eine Senkung den Unternehmen nur bedingt. Insofern sind alle anderen Abgaben – von der Stromsteuer über die Energiesteuer bis hin zur CO2-Abgabe – kritisch zu hinterfragen.

Darüber hinaus fordern die Verbände, dass mindestens übergangsweise alle verfügbaren Energieerzeugungskapazitäten genutzt werden und auf dem Weltmarkt verfügbare Rohstoffe ideologiefrei beschafft werden. Das heißt:
–         keine Abschaltung von Atomkraftwerken zum 1. Januar 2023
–         Beschaffung der für den Normalbetrieb des PCK notwendigen Erdöllieferungen ab 1. Januar 2023
–         Beschaffung zusätzlicher Erdgaslieferungen ab sofort

Mit freundlichen Grüßen
Dr.-Ing. Ulrich Menter                                                  
Präsident                                                                    
Unternehmervereinigung Uckermark e.V.                     

Dr. Burkhardt Greiff
Präsident Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V. /
Sprecher der Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin

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PM: Ostdeutsche Unternehmen fordern politische Weichenstellungen zur Sicherung des Mittelstands beim 4. Ostdeutschen Unternehmertag am 8. September in Potsdam

Presseinformation vom 08.09.2022

Ostdeutsche Unternehmen fordern politische Weichenstellungen zur Sicherung des Mittelstands beim 4. Ostdeutschen Unternehmertag am 8. September in Potsdam

Leitthema: „Fachkräftemangel trotz Digitalisierung und Corona-Pandemie – wie ostdeutsche Unternehmen Mitarbeiter finden und binden“

Der Fachkräfte-Gipfel der Bundesregierung wird ausgewertet.

Potsdam, 08.09.2022. Die ostdeutsche Wirtschaft leidet deutlich stärker unter den Folgen des Fachkräftemangels als die Unternehmen in den alten Bundesländern. Ihre Interessenvertreter fordern von der Politik deshalb dringend Weichenstellungen, um diese teilweise existenzielle Bedrohung des Mittelstandes abzuwenden.

Neben explodierenden Energiepreisen bleibt der sich verschärfende Fachkräftemangel die Hauptsorge der mittelständischen Unternehmen. Er erweist sich sogar als größtes Hemmnis, um die komplexen Herausforderungen der gegenwärtigen Krise zu bewältigen. So lässt sich der Umstieg auf energiesparende Technologien ohne gut ausgebildete Fachkräfte ebenso wenig schaffen wie die Digitalisierung. Die Suche nach alternativen Zulieferbeziehungen und neuen Absatzmärkten angesichts gerissener Lieferketten, Sanktionen und steigender Preise erfordert umfassende Kenntnisse. Und wenn erfahrene Mitarbeiter in den Ruhestand gehen, aber nicht ersetzt werden können, gehen Know-how und Leistungspotenzial verloren. „Die Mittelständler in den ostdeutschen Bundesländern stehen nicht allein vor diesen Herausforderungen – aber es trifft unsere Unternehmen besonders heftig“, erklärt Dr. Burkhardt Greiff, Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin. „Die Fachkräftelücke ist inzwischen oft existenzbedrohend. Wir brauchen dringend Lösungen!“ Beim 4. Ostdeutschen Unternehmertag am 8. September 2022 in Potsdam wird dieses Thema im Fokus stehen.

Eindeutige Daten: Die Lage ist dramatisch!

Einen exzellenten Überblick besitzt das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft Köln, das als Partner des 4. Ostdeutschen Unternehmertages gewonnen werden konnte. Nach seinen Analysen fehlten im vergangenen Jahr die meisten Fachkräfte in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern in den Berufsgattungen Altenpflege und Bauelektrik, in Sachsen in der Altenpflege und bei Berufskraftfahrern für Güterverkehr/Lkw. Allein im Land Brandenburg fehlten 16.448 qualifizierte Arbeitskräfte, für durchschnittlich 43,2 Prozent aller offenen Stellen gab es keine passend qualifizierten Arbeitslosen. Mit 53,9 Prozent lag der Arbeitsamtsbezirk Potsdam an der Spitze, gefolgt von Cottbus mit 52,2 Prozent. Das KOFA ist auch der Frage nachgegangen, wo die Beschäftigten aus Gastronomie und Tourismus geblieben sind, die sich während der Pandemie neue Arbeit gesucht haben. Von den deutschlandweit rund 390.000 Beschäftigten im Jahr 2020 wechselten fast 216.000 (55,4 Prozent) in ein anderes Berufsfeld. Knapp 35.000 gingen in den Verkauf, zum Beispiel in Supermärkten. Über 27.000 suchten

sich einen Job im Bereich Verkehr/Logistik, zum Beispiel als Lagerlogistiker oder Paketboten. Der Wettbewerb um das zu geringe Arbeitskräftepotenzial ist in vollem Gange. Auch die Anzahl nicht besetzter Ausbildungsplätze hat ein dramatisches Niveau erreicht.

Mehr Verständnis für die Sorgen der ostdeutschen Wirtschaft

Um diese Lücke zu schließen, entwickelt das KOFA verschiedene Handlungsempfehlungen, die beim 4. Ostdeutschen Unternehmertag vorgestellt und diskutiert werden. Ein Beispiel ist die Teilqualifizierung von Geringqualifizierten, ein anderes die gezielte Zuwanderung, auf die Arbeitgeber mit eigenen Qualifizierungs- und Integrationsangeboten reagieren können. Ebenso geht es um Möglichkeiten zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität, eine konsistente Arbeitsmarktpolitik und wirksamere Berufsorientierung. „Um die dramatische Fachkräftelücke zu schließen, brauchen wir verschiedene Lösungsansätze“, bekräftigt Dr. Greiff, der als Sprecher die Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin vertritt. „Natürlich wollen die Unternehmen ihren Fachkräftenachwuchs möglichst selbst entwickeln. Wir fordern aber auch die richtigen Weichenstellungen der Politik, eine bessere Vorbereitung in der Schule und mehr Aufmerksamkeit für die kleinteiligen Wirtschaftsstrukturen in Ostdeutschland!“

Hochkarätige Vorträge und Diskussionsrunden

Es gibt ein hochkarätiges Vortragsprogramm und Diskussionsrunden mit Politikern, Experten und Unternehmensvertretern. Erwartet werden Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Staatsminister Carsten Schneider, sowie der Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Dr. Rolf Schmachtenberg. Dirk Werner, Leiter des KOFA, wird die Fachkräftesituation und Handlungsmöglichkeiten für die Unternehmen erläutern. Ramona Schröder, Chefin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, widmet sich der Situation im Wirtschaftsraum der Hauptstadtregion. In Foren diskutieren u. a. der brandenburgische Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, das Vorstandsmitglied der Investitionsbank Brandenburg, Kerstin Jöntgen, Prof. Dr. rer. nat. habil. Peer Schmidt, Vizepräsident für Studium und Lehre, von der  Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.

Eine Ausstellung mit Best-Practice-Beispielen begleitet den 4. Ostdeutschen Unternehmertag.

Veranstalter ist die comprend GmbH, Mitveranstalter sind der Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V. und die Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin. Die IKK classic, die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und die SIGNAL IDUNA engagieren sich als Leading Partner. Unterstützer sind der Unternehmerverband Sachsen, das Innovationsforum Ost, SIBB, IBWF – Das Netzwerk für Mittelstandsberater, media:net, der Handwerkskammertag Land Brandenburg, die Brandenburgische Ingenieurkammer(BBIK), INFRANEU und BNI. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist Schirmherr.

Der 4. Ostdeutsche Unternehmertag findet am 8. September 2022 von 10 bis 18 Uhr im Kongresshotel am Templiner See in Potsdam statt.

Kontakt:
Michael Schulze
Geschäftsführer comprend GmbH
Tel. +49 331 58115800
mobil: +49 152 31061207
E-Mail: michael.schulze@comprend.de
www.ostdeutscher-unternehmertag.de

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Positions- und Forderungspapier des Bündnisses „Planung-Bau-Betrieb der Schieneninfrastruktur-Lausitz jetzt!“

Der Strukturwandel in der Lausitz kann nur erfolgreich gestaltet werden, wenn alle Maßnahmen in einem ganzheitlichen Lausitzplan mit Prioritäten gebündelt werden. Infrastrukturmaßnahmen sind Daseinsvorsorge und Voraussetzung für wirtschaftliche Prosperität. Diese Herausforderung ist uns Anlass, einen gemeinsamen Beitrag zum erfolgreichen Strukturwandel in der Lausitz zu leisten und wichtige Impulse zu setzen.

1. Der öffentliche Nahverkehr und der Schienengüterverkehr der Lausitz sind bestens geeignet, in einer Modellregion Lausitz neu gedacht und gestaltet zu werden. Landkreis- und Stadtteilanbindungen mit den touristischen Leuchttürmen verkehrstechnisch zu erschließen, ist das Gebot der Stunde. Cottbus und der Landkreis Spree-Neiße bzw. die Lausitz (länderübergreifend) müssen in einer regionalen Entwicklungsstrategie integriert werden, ein ganzheitliches Verkehrskonzept Lausitz muss die Anforderungen bündeln und aktiv gestalten. Der Schienengüterverkehr ist die Grundlage für eine nachhaltige Industriepolitik und schafft Standortvorteile für Ansiedlungen und bestehende Industriekerne.

2. National – International Der Deutschland-Takt ist die Zukunft des deutschen öffentlichen Personenverkehrs, die Anbindung aller Regionen und Städte in Zeittakten. Hier liegt eine besondere Chance für die Lausitz, ein abgestimmtes Konzept ÖPNV / SPNV / ÖSPV ist erforderlich. Die Anbindung der Lausitz an das deutsche Hochgeschwindigkeitsnetz über Berlin und Leipzig ist dringend zu gestalten.

3. Bahnindustrie In der Lausitz (Görlitz, Bautzen, Cottbus) gibt es eine deutschlandweite einmalige Konzentration der Bahnindustrie. Der Erhalt und den Ausbau dieser bestehenden Industrien mit der wissenschaftlichen Kompetenz der BTU Cottbus-Senftenberg zu vernetzen, ist das Gebot der Stunde.

Das Strukturstärkungsgesetz 2020 ist die zielführende Grundlage, den Strukturwandel in der Lausitz erfolgreich zu gestalten. Wird es umgesetzt, kann die Schieneninfrastruktur 2038 in der Lausitz wichtige Grundlage prosperierender wirtschaftlicher Entwicklungen werden.

Wir fordern die Bundesregierung sowie die brandenburgische und sächsische Landesregierung auf, ihrer jeweiligen Verantwortung zur Umsetzung des Strukturstärkungsgesetzes 2020 endlich nachzukommen und die zugesagten Infrastrukturmaßnahmen auf den Weg zu bringen!

Dazu gehören insbesondere:

1. Ein sofortiger Abschluss der Finanzierungsvereinbarungen zur Planung und zum Bau der 11 im Strukturstärkungsgesetz beschlossenen Eisenbahninfrastrukturmaßnahmen zwischen dem Bundesverkehrsministerium sowie dem Bundesfinanzministerium und der Deutschen Bahn. Hierbei sind auch verbindliche Regelungen zur Finanzierung der Betriebskosten im laufenden Betrieb u.a. zur ICE[1]Strecke Berlin-Cottbus-Görlitz durch den Bund zu treffen. Erst nach Unterschrift der trilateralen Finanzierungsvereinbarung kann der dringend notwendige Planungsstart durch die DB Netz erfolgen.

2. Sofortige Bildung einer länderübergreifenden „Task Force i2038 Lausitz“ durch die Bundesländer Brandenburg und Sachsen gemeinsam mit der Deutschen Bahn, dem Bund und den Verkehrsverbünden. Ziel ist es, den Planungsprozess für die festgeschriebenen länderübergreifenden Eisenbahnstrecken jetzt schnellstmöglich starten zu können. Vorbild hierfür kann die von den Ländern Brandenburg und Berlin gemeinsam mit dem VBB und der DB Netz bereits existierende Arbeitsgruppe „i2030 Hauptstadtregion“ sein, die durch gemeinsame Arbeit das Thema Planungsbeschleunigung effektiv und erfolgreich vorantreibt.

Erläuterungen zum POSITIONS- UND FORDERUNGSPAPIER des Bündnisses
„Planung – Bau – Betrieb der Schieneninfrastruktur – Lausitz jetzt!“ vom 26.09.2022.

Seit mehreren Jahren diskutieren wir die Umsetzung von Schieneninfrastrukturmaßnahmen.

Bis heute sind ¾ der Vorhaben nicht geplant, geschweige denn im Bau befindlich.

Was wir bis zum 31. Dezember 2023 nicht beginnen zu planen, werden wir bis 2030 bzw. 2038 nicht bauen!

1. Berlin – Cottbus – Görlitz

2. Berlin Grünau – Königs Wusterhausen

3. Bahnhof Königs Wusterhausen

4. Bahnhof Lübbenau

5. Lübbenau – Cottbus

6. Cottbus – Leipzig

7. Knoten Falkenberg

8. Cottbus – Forst

9. Cottbus – Dresden, einschließlich Knoten Ruhland

10. Graustein – Spreewitz

11. Arnsdorf – Kamenz – Hosena – Spremberg

Wir benötigen dringend:

1. Die Finanzierungszusagen des Bundes inklusive Finanzierungsverträgen, so dass die Deutsche Bahn planen und bauen kann.

2. Die Finanzierungszusagen der Deutschen Bahn oder/und des Bundes zum Betreiben der Schieneninfrastruktur.

3. Die Reduzierung der Planungsstufen für Infrastrukturvorhaben.

4. Die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und Planungen durch mehr Personal, Projektmanager und Ingenieure.

5. Die Einführung von Stichtagen bei Planfeststellungsbeschlüssen.

Ansprechpartner:
Jörg Podzuweit (EVG Niederlausitz)
Jan Urban (EVG Niederlausitz)
Jens Krause (IHK Cottbus)

Positions- und Forderungspapier

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Wir begrüßen die Medienstadt Babelsberg Entwicklungsgesellschaft mbH als neues Verbandsmitglied im UV BB

Anfang 2021, mitten in der Hochzeit der Corona-Pandemie, startete die Medienstadt Babelsberg Entwicklungs GmbH als rein privatwirtschaftliches Unternehmen. „Unsere Mission ist“, so Geschäftsführer Tilo Schneider, „ein Netzwerk #Zukunft Medienstadt aufzubauen, um die Standortattraktivität weiter zu steigern. Zusammen mit unseren Kunden arbeiten wir an der Sichtbarkeit der Medienstadt, wir setzen sie ‚in Szene‘ und entwickeln Formate, um Unternehmen zusammenzubringen, damit sie neue Kontakte knüpfen und Geschäftsbeziehungen ausbauen können.“ Die Medienstadt Babelsberg Entwicklungs GmbH bietet Services wie Veranstaltungs- und Austauschformate, Matchmaking, Informationen zur Flächenverfügbarkeit, Standortberatung oder Begleitung von Ansiedlungsprozessen. Sie unterstützt auch bei der Fachkräfteakquise.

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Text: Tilo Schneider
Foto: Fotorechte Cindy Maria Köhn, Fotografin

Nr. 4/2022 – Fachkräfte, Fachkräfte, Fachkräfte

Die 4. Ausgabe des Ostdeutschen Wirtschaftsmagazins NUVO in 2022 zum Fokusthema „Fachkräfte, Fachkräfte, Fachkräfte”. Erschienen im August.

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Ihre Meinung zur aktuellen Energieversorgung und -politik ist gefragt!

Die kleinen und mittelständischen Unternehmen sehen sich einer zunehmenden Kostensteigerung ausgesetzt und erste Unternehmen sind bereits veranlasst, ihr Produktion zu drosseln. Die aktuellen Entwicklungen lassen Schlimmes befürchten und die am Montag veröffentlichte Gasumlage von 2,4 Cent pro Kilowattstunde wird zur steigenden Mehrbelastung der Mitgliedsunternehmen führen.

Als Mittelstandsvertreter wollen wir Ihre Sichtweisen und Forderungen klar gegenüber der Politik und Öffentlichkeit formulieren und zum Ostdeutschen Energieforum, welches am 28. und 29. September 2022 in Leipzig stattfindet und von unserer Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin organisiert wird, mit den Ansprechpartnern aus Politik, Wissenschaft, Gesellschaft und Energiewirtschaft diskutieren.

Ihre Meinung zur aktuellen Energieversorgung und -politik ist gefragt!

Vor diesem Hintergrund hat unser Partnerverband Unternehmerverband Sachsen e.V. eine Umfrage zu den aktuellen energiepolitischen Herausforderungen erstellt.

Wir laden Sie herzlich ein, an dieser Umfrage teilzunehmen und würde uns freuen, wenn Sie bereit sind dafür rund 20 Minuten Ihrer Zeit aufzubringen. Sie unterstützen uns damit bei der Bestandsaufnahme der aktuellen Situation und der klaren Formulierung von Forderungen gegenüber der Politik. Die Ergebnisse der Befragung werden wir im Rahmen des Ostdeutschen Energieforums präsentieren und als Forderungspapier an politische Entscheidungsträger übermitteln.

Link:

Passwort: Energieforum22

Wir wollen ein möglichst breites Abbild der ostdeutschen Wirtschaft darstellen. Leiten Sie die E-Mail daher gern an weitere Unternehmerinnen und Unternehmer aus Ihrem Netzwerk weiter. Über Ihre Teilnahme am Ostdeutschen Energieforum würden wir uns natürlich ebenso freuen (Anmeldung zum Ostdeutschen Energieforum)

Bei Rückfragen steht Ihnen das Team des UV Sachsen gern zur Verfügung.

Unternehmerverband Sachsen e.V.
Ansprechpartner: Lars Schaller, Geschäftsführer
Telefon: 0341 / 351 3836-50
E-Mail: info@uv-sachsen.org

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung.

Foto: pixabay

IG: Aktive Beteiligung an der europäischen Löschflugzeug- und Hubschrauberflotte der rescEU-Initiative

Offener Brief: Forderung der Interessenvereinigung der Unternehmerverbände Ostdeutschlands
und Berlin zur aktiven Beteiligung an der europäischen Löschflugzeug- und Hubschrauberflotte
der rescEU-Initiative

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

wir durchleben eine sehr anstrengende und Ressourcen vernichtende Zeit. In vielen Teilen Europas brennen die Wälder und auch die Ernten auf den Feldern.
Dabei sind besonders auch der Osten Deutschlands, vor allem Brandenburg und Sachsen betroffen.

Wir fordern die Bundesregierung auf, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, Deutschland an der europäischen Löschflugzeug- und Hubschrauberflotte der rescEU-Initiative aktiv zu beteiligen und dafür den, nach wie vor betriebsbereiten, Verkehrslandeplatz Welzow zu einem Stützpunkt im Rahmen der europäischen Rettungs- und Katastrophenschutzinitiative rescEU zu entwickeln.

Insbesondere aus Brandenburg und Sachsen erreichen uns aktuell Bilder, wie wir sie bisher nur aus Griechenland, Spanien oder anderen Teilen der Welt kennen.
Die Brände, begünstigt durch Hitze und starke Winde, machen Einsatzkräften in allen Bundesländern zu schaffen. Die Bilanz, allein in Brandenburg sind seit 2018 rund 4000 Hektar Wald verbrannt und in diesem Jahr loderten bereits 362 Brände auf nahezu 1000 Hektar Fläche.
Hunderte Einsatzkräfte kämpfen unermüdlich gegen die verheerenden Flammen in Brandenburg und Sachsen. Die Lage ist nicht nur dramatisch, die Flammen bedrohen Existenzen. Menschen mussten im Interesse der Sicherheit ihre Häuser verlassen. Auf tschechischer Seite des Elbsandsteingebirges brannten erste Wohnhäuser nieder und im Elbe-Elster Kreis wurde eine Stallanlage Opfer der Flammen.
Millionen Euro Volksvermögen werden durch die Flammen vernichtet, ohne den hohen menschlichen Einsatz und die enormen Kosten für die Brandbekämpfung zu benennen.

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