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PM: Ostdeutsche Unternehmen fordern politische Weichenstellungen zur Sicherung des Mittelstands beim 4. Ostdeutschen Unternehmertag am 8. September in Potsdam

Presseinformation vom 08.09.2022

Ostdeutsche Unternehmen fordern politische Weichenstellungen zur Sicherung des Mittelstands beim 4. Ostdeutschen Unternehmertag am 8. September in Potsdam

Leitthema: „Fachkräftemangel trotz Digitalisierung und Corona-Pandemie – wie ostdeutsche Unternehmen Mitarbeiter finden und binden“

Der Fachkräfte-Gipfel der Bundesregierung wird ausgewertet.

Potsdam, 08.09.2022. Die ostdeutsche Wirtschaft leidet deutlich stärker unter den Folgen des Fachkräftemangels als die Unternehmen in den alten Bundesländern. Ihre Interessenvertreter fordern von der Politik deshalb dringend Weichenstellungen, um diese teilweise existenzielle Bedrohung des Mittelstandes abzuwenden.

Neben explodierenden Energiepreisen bleibt der sich verschärfende Fachkräftemangel die Hauptsorge der mittelständischen Unternehmen. Er erweist sich sogar als größtes Hemmnis, um die komplexen Herausforderungen der gegenwärtigen Krise zu bewältigen. So lässt sich der Umstieg auf energiesparende Technologien ohne gut ausgebildete Fachkräfte ebenso wenig schaffen wie die Digitalisierung. Die Suche nach alternativen Zulieferbeziehungen und neuen Absatzmärkten angesichts gerissener Lieferketten, Sanktionen und steigender Preise erfordert umfassende Kenntnisse. Und wenn erfahrene Mitarbeiter in den Ruhestand gehen, aber nicht ersetzt werden können, gehen Know-how und Leistungspotenzial verloren. „Die Mittelständler in den ostdeutschen Bundesländern stehen nicht allein vor diesen Herausforderungen – aber es trifft unsere Unternehmen besonders heftig“, erklärt Dr. Burkhardt Greiff, Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin. „Die Fachkräftelücke ist inzwischen oft existenzbedrohend. Wir brauchen dringend Lösungen!“ Beim 4. Ostdeutschen Unternehmertag am 8. September 2022 in Potsdam wird dieses Thema im Fokus stehen.

Eindeutige Daten: Die Lage ist dramatisch!

Einen exzellenten Überblick besitzt das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft Köln, das als Partner des 4. Ostdeutschen Unternehmertages gewonnen werden konnte. Nach seinen Analysen fehlten im vergangenen Jahr die meisten Fachkräfte in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern in den Berufsgattungen Altenpflege und Bauelektrik, in Sachsen in der Altenpflege und bei Berufskraftfahrern für Güterverkehr/Lkw. Allein im Land Brandenburg fehlten 16.448 qualifizierte Arbeitskräfte, für durchschnittlich 43,2 Prozent aller offenen Stellen gab es keine passend qualifizierten Arbeitslosen. Mit 53,9 Prozent lag der Arbeitsamtsbezirk Potsdam an der Spitze, gefolgt von Cottbus mit 52,2 Prozent. Das KOFA ist auch der Frage nachgegangen, wo die Beschäftigten aus Gastronomie und Tourismus geblieben sind, die sich während der Pandemie neue Arbeit gesucht haben. Von den deutschlandweit rund 390.000 Beschäftigten im Jahr 2020 wechselten fast 216.000 (55,4 Prozent) in ein anderes Berufsfeld. Knapp 35.000 gingen in den Verkauf, zum Beispiel in Supermärkten. Über 27.000 suchten

sich einen Job im Bereich Verkehr/Logistik, zum Beispiel als Lagerlogistiker oder Paketboten. Der Wettbewerb um das zu geringe Arbeitskräftepotenzial ist in vollem Gange. Auch die Anzahl nicht besetzter Ausbildungsplätze hat ein dramatisches Niveau erreicht.

Mehr Verständnis für die Sorgen der ostdeutschen Wirtschaft

Um diese Lücke zu schließen, entwickelt das KOFA verschiedene Handlungsempfehlungen, die beim 4. Ostdeutschen Unternehmertag vorgestellt und diskutiert werden. Ein Beispiel ist die Teilqualifizierung von Geringqualifizierten, ein anderes die gezielte Zuwanderung, auf die Arbeitgeber mit eigenen Qualifizierungs- und Integrationsangeboten reagieren können. Ebenso geht es um Möglichkeiten zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität, eine konsistente Arbeitsmarktpolitik und wirksamere Berufsorientierung. „Um die dramatische Fachkräftelücke zu schließen, brauchen wir verschiedene Lösungsansätze“, bekräftigt Dr. Greiff, der als Sprecher die Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin vertritt. „Natürlich wollen die Unternehmen ihren Fachkräftenachwuchs möglichst selbst entwickeln. Wir fordern aber auch die richtigen Weichenstellungen der Politik, eine bessere Vorbereitung in der Schule und mehr Aufmerksamkeit für die kleinteiligen Wirtschaftsstrukturen in Ostdeutschland!“

Hochkarätige Vorträge und Diskussionsrunden

Es gibt ein hochkarätiges Vortragsprogramm und Diskussionsrunden mit Politikern, Experten und Unternehmensvertretern. Erwartet werden Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Staatsminister Carsten Schneider, sowie der Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Dr. Rolf Schmachtenberg. Dirk Werner, Leiter des KOFA, wird die Fachkräftesituation und Handlungsmöglichkeiten für die Unternehmen erläutern. Ramona Schröder, Chefin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, widmet sich der Situation im Wirtschaftsraum der Hauptstadtregion. In Foren diskutieren u. a. der brandenburgische Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, das Vorstandsmitglied der Investitionsbank Brandenburg, Kerstin Jöntgen, Prof. Dr. rer. nat. habil. Peer Schmidt, Vizepräsident für Studium und Lehre, von der  Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.

Eine Ausstellung mit Best-Practice-Beispielen begleitet den 4. Ostdeutschen Unternehmertag.

Veranstalter ist die comprend GmbH, Mitveranstalter sind der Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V. und die Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin. Die IKK classic, die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und die SIGNAL IDUNA engagieren sich als Leading Partner. Unterstützer sind der Unternehmerverband Sachsen, das Innovationsforum Ost, SIBB, IBWF – Das Netzwerk für Mittelstandsberater, media:net, der Handwerkskammertag Land Brandenburg, die Brandenburgische Ingenieurkammer(BBIK), INFRANEU und BNI. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist Schirmherr.

Der 4. Ostdeutsche Unternehmertag findet am 8. September 2022 von 10 bis 18 Uhr im Kongresshotel am Templiner See in Potsdam statt.

Kontakt:
Michael Schulze
Geschäftsführer comprend GmbH
Tel. +49 331 58115800
mobil: +49 152 31061207
E-Mail: michael.schulze@comprend.de
www.ostdeutscher-unternehmertag.de

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