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Unternehmertreff beim AVT Teltow

Teltow | Die Verbandskollegen aus Potsdam und der TKS-Region trafen sich am 7. Mai in Teltow. Antje Fege vom Ausbildungsverbund Teltow erwies sich als hervorragende Gastgeberin. Sie nutzte die Gelegenheit, ihr Unternehmen vorzustellen. Der AVT verstehe sich nicht als Ausbildungsträger, sondern als Ausbildungsdienstleister, erklärte sie. Dazu gehöre es, nah dran zu sein an den Bedürfnissen ihrer Kunden, der Unternehmen. Mit der Meisterakademie, der Ausbildung der Ausbilder sowie Weiterbildung in verschiedenen Bereichen reagiert der AVT auf die Bedürfnisse.
Der zweite Vortrag an diesem Abend kam von Dietmar Koske von der Investitionsbank des Landes. Er stellt die gewerbliche Förderung durch die ILB und ihre Programme dazu vor. Dabei geht es nicht immer um Geld. So gibt es einen Brandenburgischen Innovationsgutschein für wissenschaftliche Untersuchungen oder Digitalisierungsprojekte. 

Hausaufgaben für Bürgermeister Igel

Ludwigsfelde | 35 Unternehmer besuchten am 27. April das Unternehmerfrühstück des UVBB mit Bürgermeister Andreas Igel im Geschäftsstellen-Neubau der MBS. Andreas Igel berichtete über die Investition von DHL in das neue Paketzentrum. Mit den geplanten 600 Arbeitsplätzen wirke es stabilisierend, wenn die großen Industriebetriebe der Region wieder einmal Absatzprobleme haben. Im Moment müsse man sich solche Sorgen nicht machen, das Gegenteil ist der Fall. Ludwigsfelder Unternehmer klagen nicht mehr nur über Fachkräftemangel, sondern über Arbeitskräftemangel allgemein. Berliner wollen nicht nach Ludwigsfelde, weil sie glauben, das sei j.w.d.
Der Bürgermeister schrieb die Anliegen der Unternehmer in sein Heft:

  1. Eine Imagekampagne in Berlin starten.
  2. Die Geruchsbelästigung durch eine Kläranlage im Preußenpark reduzieren.
  3. Den Bodenschall an einer Brenner-Versuchsanlage bei Siemens reduzieren.

Des weiteren wurden angesprochen: Behinderung durch parkende LKW in Autobahnnähe und Sonntagsöffnungszeiten – wichtig für Belebung der neu entstandenen Stadtmitte.

Klartext beim Ostdeutschen Wirtschaftsdialog

Berlin | Die Deutsche Bank Berlin war am 25. April Gastgeber für den "Ostdeutschen Wirtschaftsdialog", eine Veranstaltung der Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände von Ostdeutschland und Berlin.
Prominenter Gastredner war Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und für die neuen Bundesländer. Er verwies darauf, dass der Osten mit seiner Wirtschaftskraft weiter zurückfalle. Grund ist die kleinteilige Unternehmenslandschaft, in der Innovation nur schwer Fuß fasst. Sie sei aber der Schlüssel für nachhaltiges Wachstum. 
Im Anschluss an eine kurze Podiumsdiskussion trafen sich Unternehmer und die zahlreich anwesenden Bundestagsabgeordneten, um in Diskussionsforen über die Themen Energiewende, Bildung / Fachkräfte und Mittelstandsförderung zu sprechen. Die Unternehmer redeten Klartext, zum Beispiel bei der Mittelstandsförderung. Die Antragstellung und Berichtspflichten sind nach Meinung einiger so komplex und aufwändig, dass sie für kleine Unternehmen nicht zu bewältigen sind. Die Vertreter aus der Politik stellten die Position ihrer Parteien dar und konnten die Stimmung vor Ort einfangen.
Einigkeit herrschte in dem Punkt, das Image des Ehrbaren Kaufmanns durch gute Beispiele zu stärken. Der Beruf Unternehmer soll für junge Menschen erstrebenswert gemacht werden.

Projektauftakt “Kombinierter Verkehr” in der Lausitz

Schwarze Pumpe | In Zeiten des Strukturwandels setzt die Lausitz auf ein leistungsfähiges und bedarfsgerechtes Transportsystem für den Güterverkehr durch Kombinierte Verkehre per Straße-Schiene – oder Binnenschiff. Rund 80 Unternehmen haben sich am 24. April im Industriepark Schwarze Pumpe zum Auftakt für das Kooperationsprojekt "Erfahrungsaustausch Kombinierter Verkehr" Straße-Schiene in der Lausitz getroffen. Am Workshop nahm auch der Staatssektretär des Ministeriums für Wirtschaft und Energie Brandenburg, Hendrik Fischer, teil.
Kombinierte Verkehre gelten als umweltfreundliche Alternative zum reinen Straßengüterverkehr und können bei effizienter Organisation auch ökonomische Vorteile bieten. Das Projekt "Erfahrungsaustausch Kombinierter Verkehr" in der Lausitz wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesumweltministerium gefördert sowie vom Infrastrukturministerium Brandenburg und der Wirtschaftsförderung Brandenburg begleitet. Die inhaltliche Leitung hat die Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr e.V. und das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik inne. Unterstützt wird die Umsetzung des Konzepts durch den Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V. und die IHK Cottbus.
Ziel des Projekts ist, Unternehmen der Region für das Thema zu sensibilisieren, Vorteile für das eigene Unternehmen zu veranschaulichen, Möglichkeiten, Anforderungen und Hemmnisse an einen stärkeren Kombinierten Verkehr darzulegen und Lösungsansätze durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch in den Gruppen Anbieter/Logistikunternehmen und Anwender/Nutzerunternehmen zu fördern.
Im Vorfeld des Workshops konnten sich die Teilnehmer bei einer Rundtour einen Eindruck vom Industriepark Schwarze Pumpe, dem LEAG-Kraftwerksstandort zur Kohleveredlung, der Papierfabrik Hamburger Rieger und Dunapack, dem Tanklager der Dranogips und Agat Oil sowie von der Braunkohlestaubverladung der Transport und Speditionsgesellschaft und dem Stellwerk Zentraler Eisenbahnbetrieb machen.

Brandenburger Ausbildungspreis ausgeschrieben

Potsdam | Brandenburger Unternehmen sind eingeladen, sich für den Ausbildungspreis des Brandenburgischen Arbeitministeriums zu bewerben. Bis zum 15. Juli 2018 ist das möglich. Der Preis wird in zehn Kategorien vergeben und ist mit jeweils von 1.000 Euro dotiert. 
Arbeitsministerin Diana Golze: "Wer mit guten Ausbildungsbedingungen junge Menschen für einen Beruf selbst qualifiziert, hat die besten Karten beim Thema Fachkräftesicherung." Aktuell bilden nur 22 Prozent aller Betriebe in Brandenburg aus. Mit dem Preis sollen mehr Betriebe für die Ausbildung motiviert werden.
Der Wettbewerb wird bereits zum 14. Mal ausgeschrieben und mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds finanziert. Im vergangenen Jahr haben sich 83 Unternehmen beteiligt. Infos & Bewerbungsunterlagen

http://www.ausbildungskonsens-brandenburg.de/category/brandenburgischer-ausbildungspreis/

Blockchain – Thema bei der Auftaktveranstaltung Digitalisierung

Potsdam | Henrik Bortels mit seinem Unternehmen digitalchef.de und Philipp Wilimzig von der ikusei GmbH eröffneten die Veranstaltungsreihe zur Digitalisierung im Unternehmen am 18. April im Café Heider. Nach einer Einführung zum Thema Blockchain (siehe unten) durch Henrik Bortels diskutierten die Teilnehmer querbeet und erklärten, wo sie die Herausforderungen sehen und wie das Kompetenzteam Digital Prozesse in ihrem Unternehmen unterstützen kann. 
Die nächste Veranstaltung zum Thema findet am 20. Juni um 18 Uhr in Berlin statt, der Ort steht noch nicht fest.

Was ist eigentlich Blockchain?

Henriik Bortels: "Die Blockchain sorgt für eine sehr sichere Übermittlung von Daten und ersetzt mit ihrer Technologie die Aufgabe vertrauensvoller Vermittler wie Notare oder Banken. Erwerbe ich zum Beispiel ein Grundstück, dann hat diesen Kauf bislang ein Notar abgesichert. Er sorgt dafür, dass sich beide Seiten aufeinander verlassen können. In der Blockchain hingegen werden sämtliche Daten einer Transaktion dezentral auf vielen unterschiedlichen Rechnern abgespeichert. Dabei trägt jede Sicherung immer auch alle vorangegangenen Änderungen an dem Datensatz. Diese Datenblöcke (Block) in einer langen Kette (Chain) machen es quasi unmöglich, Daten in der Blockchain heimlich zu ändern." Henrik Bortels verglich diese Sicherung beim Digitalisierungsfrühstück sehr anschaulich mit einem traditionellen Scheck. Wird dieser beispielsweise auf 50 Euro ausgestellt, dann könnte der Empfänger relativ einfach eine weitere Null hinzufügen und 500 Euro kassieren. Diese Kontrollinstanz haben bislang Banken übernommen. 

Übertragen auf die Blockchain jedoch würde der ursprüngliche Scheck nach der Unterzeichnung mit einer Klebefolie versehen und zur Bestätigung an eine weitere Person gereicht. Diese verifiziert Betrag und Unterschrift durch ihre Signatur auf der Folie und klebt eine weitere Folie darüber. Damit ist es noch schwieriger geworden, den ursprünglichen Betrag auf dem Scheck zu fälschen. Es müssten bereits zwei Folien vorsichtig abgezogen sowie Unterschriften und Betrag gefälscht werden. Geht dieser beklebte Scheck jetzt an immer mehr Menschen, die alle den Betrag durch ihre Unterschrift und eine weitere Folie bestätigen, steht der Aufwand einer Fälschung irgendwann in keinem Verhältnis mehr zum möglichen Erfolg einer Änderung des Betrages. So kann der Empfänger des Schecks zuletzt sehr sicher sein, dass ihm der Absender wirklich 50 Euro schicken wollte.

AK Innovative Technologien bei Siemens

Berlin | Der Arbeitskreis Innovative Technologien erkundigte sich am 17. April nach neuen Wegen der Ausbildung für die Industrie 4.0. AK-Vorsitzender Lothar Starke berichtet über den Besuch bei bei der SIEMENS AG, Human Resources Learning and Education in Berlin-Siemensstadt:
SIEMENS ist ein international tätiges Unternehmen, weltweit das Größte in der Elektrotechnik, mit rund 350.000 Mitarbeitern. Das Unternehmen bildet in Deutschland 6.470 Mitarbeiter aus, davon 1300 in Berlin. Mit der Ausbildung in ca. 20 technischen und kaufmännischen Berufen sowie dualen Studiengängen ist SIEMENS in Berlin ist der größte industrielle Ausbildungsbetrieb in der Region. Darüber hinaus ist Berlin der größte Ausbildungsstandort von SIEMENS weltweit. Die Veranstaltung begann mit einer Führung durch den Bereich der praktischen Ausbildung, dann erfolgten die Ausführungen zu dem Thema der Veranstaltung mit einer anschließenden Diskussion. Geführt wurde die Gruppe seitens SIEMENS durch Daniel Steier.

Die Digitalisierung betrifft alle Bereiche der Gesellschaft

Mit der Digitalisierung wird sich die Gesellschaft verändern, die Anforderungen an die Menschen umfassen sowohl den privaten als auch den beruflichen Bereich. Die großen Komplexe in diesem Prozess sind:

  • Das Internet der Dinge,
  • Die intelligente Fabrik, Industrie 4.0
  • Das Gesundheitswesen und
  • Der öffentliche Bereich

Deshalb ist es erforderlich, dass die Vorbereitung auf die Anforderungen der Zukunft in der Schule beginnt und in der Aus- und Weiterbildung für die berufliche Entwicklung fortgesetzt wird. Bisher fehlen dafür die notwendigen Konzepte und bildungspolitischen Entscheidungen, was durch die dezentrale Struktur unseres Bildungssystems mit bedingt ist. Deshalb ist es wichtig, dass es Pioniere in der Wirtschaft gibt, die sich dieser Aufgabe stellen und neue Wege in der Aus- und Weiterbildung betreten. Zu diesen Vorreitern gehört die SIEMENS AG, die in Ihrem Bereich Aus- und Weiterbildung in Berlin ein neues Konzept für die berufliche Bildung für Industrie 4.0 praktisch erprobt. Dieses Konzept konnten die Teilnehmer der Veranstaltung anschaulich studieren und diskutieren.

Die Ausbildung für Industrie 4.0 bei SIEMENS

Die Arbeitswelt wird sich in Zukunft erheblich wandeln. Auf dem Weg in die Arbeitswelt der Zukunft ist die berufliche Bildung – sowohl Ausbildung als auch Weiterbildung – für die Beschäftigten und die Unternehmen gleichermaßen von zentraler Bedeutung. Bei SIEMENS beschäftigt sich seit 2014 ein Team in einem bundesweit angelegten Strategieprojekt mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Ausbildung. Zwischenzeitlich wurden erste Antworten für die Aus- und Weiterbildung gefunden und werden praktisch eingesetzt.
So wurden 25 Bildungs-Gaps (Bildungslücken) für die Digitalisierung identifiziert, zum Beispiel Cloud Computing, Machine-to- Machine-Communication, Netzwerktechnik, Identifikationssysteme, Sensorik, Robotik, Embedded Systems und generell mehr Business-Qualifikationen. Herr Steier stellte die 15 Berufsrollen vor, für die die Veränderungen zutreffen sowie die betroffenen 25 Lernkomplexe aus den Lernfeldern:

  • Informationstechnik
  • Elektro / Mechatronik
  • Überfachliches und
  • Betriebswirtschaftslehre

In einem Spinnendiagramm wurde der heutige Ist-Ausbildungsstand dargestellt und der morgige Soll-Ausbildungsstand vorgegeben. Dabei wurden die teils erheblichen Defizite zwischen den beiden Parametern deutlich, die als zusätzlicher Kompetenzbedarf in den 25 identifizierten Lernkomplexen erkennbar sind.

Kompetenz-Profile mit ständigem Ist-Soll-Vergleich

Alle gesammelten Informationen, die erstellten Kompetenz-Profile für alle Bildungsgänge sind in einer "Datenbank Bildung Industrie 4.0" hinterlegt (nicht veröffentlicht). Bei SIEMENS erfolgt die Erprobung und kontinuierliche Nutzung der Soll-Kompetenz-Profile in der Aus- und Weiterbildung, dabei kommt es zu Anpassungen und Weiterentwicklungen.
Herr Steier stellte dann die praktische Anwendung in der Berufsausbildung bei der SIEMENS AG in Berlin vor. Für die Realisierung dieses Konzeptes ist es von Vorteil, dass der Ausbildungsbereich des Unternehmens nicht nur die praktische Ausbildung umfasst, sondern dass auch die Berufsschule, entgegen der Praxis in Deutschland, dazu gehört. Dadurch war es zum Beispiel möglich, Lehrer und Ausbilder gemeinsam für die neuen Inhalte der Ausbildung zu schulen. Die Jugendlichen arbeiten an Projektthemen, für die sie keine Aufgabenbeschreibung oder Anleitung bekommen. Sie sehen ein Problem und müssen dafür eine Lösung finden.

Kompetenz-Schulung durch selbstständiges Lernen

Die Lernenden bestimmen, was sie bauen. Ihren gefundenen Weg müssen sie begründen, zeigen dass es sich rechnet und es muss praxistauglich sein. Diese Art zu lernen erfordert eine offene Feedbackkultur und es werden die Kompetenzen geschult, die die Industrie 4.0 von den Beschäftigten verlangt. Die Ausbildung im Ausbildungszentrum ist in Wochen-Sequenzen unterteilt, die sich zu Modulen zusammenfügen. In einem Ausbildungsjahr sind mehrere Module zu absolvieren. Anwenden müssen die Azubis ihr Wissen dann unmittelbar in Projekten.

Noch Defizite bei persönlichen und sozialen Kompetenzen

Herr Steier ging dann auf die Anforderungen ein, die die Schulabgänger für die Ausbildung erfüllen müssen. Die Bewerber sind in der Regel zwar mit Internet und Smartphone vertraut, aber an vielen Kompetenzen hapert es. Dazu zählen Selbstmanagement, Teamfähigkeit, Lernmanagement oder Konfliktfähigkeit. Aber auch bei den Grundkenntnissen in Deutsch, Mathematik und Physik sind die Defizite oft erheblich.
Geringe Abbrecherquote durch digitales Auswahlverfahren
In einem weiteren Teil der Ausführungen wurde der Weg der Bewerbung und der Auswahl für eine Ausbildung bei SIEMENS vorgestellt. Das erfolgt in den Arbeitsschritten:

  • Interesse bekunden
  • Online-Bewerbung
  • Online Assessment
  • Mündliches Auswahlgespräch bis
  • Einstellung

2017 wurden von rund 25.000 Online-Bewerber nach der Auswahl 1691 Bewerber eingestellt. Dieses erprobte Verfahren ist ein Grund dafür, dass die Quote der Abbrecher in der Ausbildung unter 5 % liegt.

Teilnehmer sprechen sich für einheitliche Lehrpläne aus

In der Diskussion war ein Schwerpunkt die erforderliche Vorbereitung auf die generellen Anforderungen der Digitalisierung an den Schulen. Die an der Veranstaltung teilnehmenden Lehrer wiesen darauf hin, dass an den Schulen dafür sowohl die technischen Voraussetzungen weitgehend fehlen, als auch die Ausbildung der Lehrer diesen Anforderungen nicht entspricht. Hinzu kommt, das die heutigen Lehrpläne die Überwindung der aufgezeigten Defizite nicht ermöglichen. Die aufgezeigten Probleme zu überwinden bedeutet, dass durch eine einheitliche Bildungspolitik für Deutschland dafür die inhaltlichen und finanziellen Bedingungen zu schaffen sind.
Ein weiterer Punkt der Diskussion betraf die Tatsache, dass der Anteil von Frauen bei technischen Berufen und Studienrichtungen immer noch völlig unzureichend ist. Trotz erheblicher Anstrengungen wie Girls-Day, Schnupperkursen und anderen Programmen hat sich die Situation nicht verändert. Die Digitalisierung wird viele einfache Arbeitsplätze überflüssig machen, die verbleibenden Arbeitsplätze erfordern aber eine höhere Qualifikation, die besonders bei den technischen Berufen auch zukünftig gute berufliche Chancen bietet. Dazu werden durch die Digitalisierung viele neue Arbeitsplätze (z.B. Cloud Engineer, Data Analyst) geschaffen, welche eine digitale Kompetenz als Grundvoraussetzung haben.

Vortrag: Das Sprinter-Werk auf dem Weg zur digitalen Fabrik

Teltow-Ludwigsfelde | Michael Trunschke von der Mercedes Benz Ludwigsfelde GmbH stellte am 10. April in einem Vortrag im Industriemuseum Teltow das Sprinter-Werk auf dem Weg zur digitalen Fabrik vor. Sein Vortrag war Teil einer Reihe, die die Sonderausstellung "Industriekultur: Die Entwicklung der Arbeitswelt" begleiten. Mit der Sonderausstellung wird die Entwicklung der Arbeitswelt von der ersten bis zur vierten Industriellen Revolution dargestellt, und damit die Intelligente Fabrik "Industrie 4.0" behandelt.

1700 Ausführungen lieferbar

Seit dem 1. März 2018 läuft in Ludwigsfelde die dritte Generation des Bestsellers "Sprinter" in der offenen Variante vom Band. Mit der Umstellung der Produktion auf das neue Fahrzeug wurde eine wichtige Etappe für das Ziel einer "Intelligenten Fabrik" in der Serienfertigung eingeführt. Der neue Sprinter ist ein wichtiger Schritt von einem reinen Transportfahrzeug hin zu einer komplexen Lösung für die Logistik- und Transportanforderungen.
Dafür bietet das Fahrzeug neben einer hohen Variabilität (über 1700 Ausführungen) und einer hohen Wirtschaftlichkeit, Komfort- und Sicherheits-Features auf PKW-Niveau. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt die Internet- Vernetzung und das Angebot unterschiedlicher Dienste in Echtzeit.

95 Prozent sind Facharbeiter

Mercedes Benz Ludwigsfelde fertigt für den weltweiten Absatz die offene Variante des Sprinter in 36 Grundmustern für 3 und 5 Tonnen, mit 21 Motorvarianten und in 400 Farben. Dadurch ist jedes Fahrzeug, welches das Montageband verlässt, ein Unikat (Losgröße 1) Die Produktion erfolgt mit rd. 2300 Mitarbeitern in 3 Schichten und einem Ausstoß von rund 250 Fahrzeugen pro Tag. Die Belegschaft in der Produktion besteht zu 95 % aus Facharbeitern, es werden aktuell 127 Lehrlinge ausgebildet.
Das Werk in Ludwigsfelde nimmt eine führende Rolle bei innovativen Produktionssystemen im Rahmen der Transportersparte von Mercedes-Benz ein. Das Ziel besteht darin, bis 2025 die Digitalisierung der Fabriken im Fertigungsverbund der Transporter zu erreichen. Dafür werden 20 Projekte weltweit mit ca. 100 Mitarbeitern und einem Investitionsvolumen von ca. 200 Mio € realisiert.
Für die intelligente und vernetzte Verarbeitung von Daten hat das Unternehmen mit Partnern eigens eine IT- Architektur entwickelt, die sich modular erweitern lassen soll, um künftig weltweit allen Werken des Konzerns den Austausch der Daten zu ermöglichen. Die Arbeiten für die "intelligente Produktion" sind zielgerichtete Schritte zur intelligenten Fabrik Industrie 4.0.
Alle Fertigungsunternehmen stehen vor großen Herausforderungen, sich auf die Bedingungen der Zukunft einzustellen. Diese bestehen in:

  1. Time to Market verkürzen
    Hersteller müssen ihre Produkte heute immer schneller auf den Markt bringen – obwohl sie immer komplexer werden. Früher hat ein großer Wettbewerber einen kleinen verdrängt, jetzt überholt der schnelle den langsamen.
  2. Flexibilität erhöhen
    Verbraucher wünschen sich individualisierte Produkte – aber zu einem Preis, den sie für ein Massenprodukt bezahlen würden. Das geht nur, wenn die Produktion flexibler ist als je zuvor.
  3. Qualität steigern
    Verbraucher belohnen hohe Qualität und bestrafen Qualitätsmängel. Um eine hohe Qualität sicherzustellen, und dabei die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen, müssen die Unternehmen geschlossene Qualitätskreisläufe etablieren und die Rückverfolgbarkeit der Produkte ermöglichen.
  4. Effizienz steigern
    Heute muss nicht nur das Produkt nachhaltig und umweltverträglich sein – auch in der Produktion ist Energieeffizienz zum Vorteil im Wettbewerb geworden.

Alle diese Anforderungen sollen mit der Digitalisierung in der Intelligenten Fabrik, Industrie 4.0, erfüllt werden. Die Intelligente Fabrik ist eine Vernetzung von autonomen, sich situativ selbst steuernden, sich selbst konfigurierenden, wissensbasierten, sensorgestützten und räumlich verteilten Produktionsressourcen (Produktionsmaschinen, Roboter, Förder- und Lagersysteme, Betriebsmittel) inklusive deren Planungs- und Steuerungssysteme.
Michael Trunschke stellte in seinem Vortrag folgende Lösungen der Sprinter-Produktion vor:

  • die papierlose Fabrik, die Ablösung der üblichen "Arbeitspapiere" durch digitale Lösungen über Computer und automatischer Code-erkennung
  • die RFID-Anwendung bei Spiegeln und Sitzen
  • die Prozess-Simulation und die digitale Prozesskette bis zur Big-Data Analyse der Prozesse und der Vorschau auf kommende Ereignisse mit Prognosedaten
  • eine intelligente Logistik bei der Montage durch die Bereitstellung des Materials je ein Fahrzeug durch automatischen Transport an den einzelnen Arbeitsplatz
  • einen Automatisierungsgrad im Rohbau von 80 % durch den Einsatz von Robotern und
  • die Anwendung virtueller Techniken in der Aus- und Weiterbildung und der Produktion.

UVBB mit Gemeinschaftsstand auf der Herbstmesse Cottbus-Bau

Cottbus | Der Verband plant einen Gemeinschaftsstand auf der Herbstmesse/Cottbus-Bau am 20. Und 21. Oktober 2018 einzurichten. Gesucht werden Unternehmen, die sich an diesem Stand präsentieren wollen.
Wenn Sie Interesse an dieser Aktion haben, bitten wir um Meldung 30.04.2018 per Mail. Um eine Förderung für diese Veranstaltung ist unser Verband bemüht.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen ab 09.04.2018 gern zur Verfügung.

UVBB startet Kampagne zur Digitalisierung

Potsdam. Der Unternehmerverband startet eine große Kampagne rund um das Thema Digitalisierung der Wirtschaft in Brandenburg und Berlin.
Die Aktivitäten begannen mit dem April-Heft des neuen Magazins NUVO und werden  im Verlauf des Jahres auf ganz verschiedene Art und Weise die Mitglieder des Verbandes, aber auch die Interessenten aus seinem großen Netzwerk, unternehmensnah und erfolgsorientiert informieren.
Dazu wurde in den vergangenen Wochen  eine BeraterGruppe Digitalisierung des UVBB gegründet, die zunächst aus drei Unternehmen besteht:

·        die Kommunikationsagentur comprend aus Potsdam steuert und organisiert mit interessierten Firmen und Institutionen alle Maßnahmen.

·        Für die Vorbereitung und Umsetzung der Veranstaltungen konnten Digitalchef.de und die ikusei GmbH gewonnen werden.

Die Arbeit der Gruppe ist offen für Interessenten aus dem Verband und aus den Reihen der Firmen, die Mitglied werden möchten.
Fragebogen
Über eine aktive Mitgestaltung der Kampagne würden sich der Verband und seine BeraterGruppe Digitalisierung sehr freuen. Um alle Aktivitäten besser auf Sie abstimmen zu können, wurde  im Vorfeld ein Fragebogen für Unternehmen entwickelt, den Sie im Magazin finden oder gern auch online ausfüllen können. 
Bitte nehmen Sie sich ein paar Minuten dafür Zeit. Vielen Dank.
Veranstaltungen
In den nächsten Monaten wird es drei bis vier Veranstaltungen geben, die die Experten, den Verband und interessierte Unternehmen in Potsdam und Berlin, aber auch vor Ort in den Regionen, zusammenbringen.
Die ersten beiden Veranstaltungen finden am 18. April um 9 Uhr in Potsdam und am 20. Juni um 18 Uhr in Berlin statt.
Programmablauf:

1.      Einführung: „Digitalisierung, was bedeutet das? Wie sollte man vorgehen? Das Thema im Jahr 2018: Blockchain“, Henrik Bortels, Digitalchef.de

2.      Vertiefung:

a.     Potsdam: Online-Marketing (Kunden finden im Netz), Philipp Wilimzig, ikusei GmbH

b.     Berlin: Konzepte für erfolgreiche Webseiten, Philipp Wilimzig, ikusei GmbH

Die Anmeldung ist über die Geschäftsstelle des UVBB in Potsdam möglich.

Zur Person:

Henrik Bortels aus Potsdam ist Gründer von Digitalchef.de und unabhängiger Experte für digitale Geschäftsmodelle, Medienwandel und Kommunikation. Seit mehr als 20 Jahren berät er im Spannungsfeld zwischen analogen zu digitalen Geschäftsmodellen. Bis 2017 war Henrik Bortels langjährige Führungskraft im digitalen Produktmanagement der Madsack Mediengruppe für die Märkische Allgemeine Zeitung in Potsdam. Von 1999 bis 2013 verantwortete er Aufbau und Leitung der Online-Abteilung des Medienhauses.

Philipp Wilimzig aus Berlin betreut mit seiner Agentur ikusei GmbH mittelständische Unternehmen und Start-Ups aus ganz Deutschland bei der konkreten Umsetzung digitaler Business-Strategien und web- oder app-basierten Software-Projekten. Seit Ende der 90er Jahre ist er im Online- und Marketing-Bereich tätig. Zunächst als Online-Mediaplaner auf Agenturseite, dann sieben Jahre als Marketingleiter eines Berliner Tourismus-Startups und nun seit über acht Jahren als selbstständiger Unternehmer und Investor. Außerdem ist er Referent für Digital-Themen, u.a. an der StartUp-School der TU Berlin, an der TH Brandenburg oder der Tagesspiegel Akademie.

http://www.comprend.de/

https://digitalchef.de/

https://digitalchef.de/

https://www.ikusei.de/

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