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Neues Präsidium gewählt

Der UVBB hat sich am 5. Juni zur Mitgliederversammlung im Bildungszentrum der DVAG in Genshagen getroffen. Als Gast begrüßten die Teilnehmer Herrn Sebastian Giersch von der ILB. In seinem Impulsvortrag erläuterte er Fördermöglichkeiten für KMU.

UV-Präsident Dr. Burkhardt Greiff hat in seinem Bericht die Schwerpunkte der Verbandsarbeit der vergangenen fünf Jahre Revue passieren lassen. Die Wirkungen der Corona-Pandemie 2020 / 2021, der Strukturwandel in der Lausitz, die Bemühungen um das PCK Schwedt sowie die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sind nur einige Ereignisse, die die wirtschaftspolitischen Themen der vergangenen Jahre geprägt haben. Die Wahrnehmung des Verbandes in der Öffentlichkeit ist dadurch stark gestiegen.

Die Mitglieder wählten im Anschluss das neue Präsidium:

Präsident
Dr. Burkhardt Greiff

Vizepräsidenten
Nico Danneberg (1. Vizepräsident)
Roland Peine
Adalbert Kurkowski
Frank Schach

Mitglieder des Präsidums
Olaf Binek
Thomas Böhme
Horst Böschow
Volker Hermann
Wolfgang Matzke
Ralf Schwindinger

Foto: UVBB / R. Schwindinger

Aus Schlamm Energie erzeugen

Das war das Thema des Vortrages, den Herr Dr. Fabian Habicht, Geschäftsführer der Firma Shit2Power am 28. Mai 2024 im Industriemuseum Teltow gehalten hat.

Der Vortrag erfolgte im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltungen des Vereins Industriemuseum Region Teltow e.V. und des Unternehmerverbandes Brandenburg – Berlin e.V.

Die Firma Shit2PowerGmbH
Die Firma ist ein seit 1,5 Jahren bestehendes Start up- Unternehmen mit Standorten in Berlin und Teltow. In Teltow befindet sich das Entwicklungszentrum mit Labor und Versuchsanlage.Das Unternehmen hat acht Mitarbeiter, weiteres Personal wird gesucht.
Abwasser ist die Ressource des Unternehmens mit der Gewinnung von erneuerbarer Energie aus Klärschlamm.
Der wirtschaftliche Hintergrund ist die Tatsache, das in Deutschland 95% des Abwassers gereinigt wird. Weltweit liegt diese Quote nur bei 20%.
Der Grund hierfür ist der enorme Energiebedarf und die damit verbundenen hohen Betriebskosten, wodurch ein wirtschaftlicher Betrieb der Kläranlagen kaum möglich ist. Dadurch wird Wasser hauptsächlich dort gereinigt, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist.
In dem anfallenden Klärschlamm von Kläranlagen ist mehr Energie vorhanden, als für die Klärung des  Abwassers benötigt wird.
Bei großen Kläranlagen (etwa ab 100.000 Einwohner) wird der Klärschlamm in einer gesonderten Prozessstufe bearbeitet.
Bei kleinen Kläranlagen (etwa bis 60.000 Einwohner) erfolgt das nicht und der Klärschlamm wird aufwendig entsorgt.
Etwa 9.000 Kläranlagen in Deutschland nutzen das energetische Potential des Klärschlamms nicht aus, der Heizwert von Klärschlamm entspricht etwa dem der Braunkohle.
Diese Kläranlage zahlen pro Jahr 500 Mio € für die Entsorgung des Klärschlamms.
Die in diesem Klärschlamm verfügbare Energie beträgt ca. 460.000 MWh.

Die Technologie von Shit2Power
Die Technologie des Unternehmens beruht auf der technischen Vergasung der Biomasse, ein bekanntes Verfahren.
Dabei handelt es sich um eine Teilverbrennung mit Hilfe von Luft ohne Entzündung bei Temperaturen von 700 bis 900 0 Celsius.
Dabei entsteht ein Gas, das von Flugasche gereinigt  und zur Erzeugung von Strom genutzt wird. Der Verkauf von Strom ist der Erlös aus dem Betrieb der Anlage, die Deckung der Kosten erfolgt weiterhin durch die Zahlung von 100€ je Tonne Klärschlamm als Entsorgungskosten durch den Betreiber der Kläranlage.
Die im Prozess anfallende Asche (ca. 20%vom Klärschlamm) wird mit Kosten von ca. 100 € je Tonne entsorgt, später ist ein  recyceln vorgesehen.

Die geplante Anlage von Shit2Power
Die Anlage soll komplett in einem Container untergebracht werden, für dessen Fertigung ist ein externer Partner vorgesehen.
Das Ziel besteht darin, bis  2025 eine einsatzfähige Anlage mit einer Leistung von 6,2 Tonnen Klärschlamm pro Tag zu schaffen, was dem täglich anfallenden Klärschlamm der technologischen Anlage entspricht.
Das Geschäftsmodell besteht darin, das Shit2 Power die Anlagen in den Klärwerken aufstellen und selbst betreiben will.
Das setzt voraus, das die Anlagen stabil und autonom ohne Bedienpersonal arbeiten und die Automatisierung eine Fernüberwachung und einen Ferneingriff gewährleistet.

Noch zu lösende Aufgaben
Für die weitere Entwicklung wird zusätzliches Personal benötigt, besonders mit Erfahrungen im Anlagenbau.
Wichtig ist der baldige Einsatz einer Pilotanlage unter realen Produktionsbedingungen, das
erfordert die Mitarbeit des späteren Lieferanten der Anlagen.
Die weitere Finanzierung der Entwicklung und Erprobung erfordert das Engagement von Geldgebern.
In der Diskussion wurde dem Unternehmen viel Erfolg für seine Arbeit gewünscht.

Kontakt: fabian.habicht@shit2power.com

Lothar Starke
Leiter Arbeitskreises Innovative Technologien im
Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V.

Foto: Industriemuseum Region Teltow

Wir begrüßen 1st SELECTION GmbH als neues Verbandsmitglied im UV BB

Getrieben von meiner Vision eines gesunden Lebensraums, in dem Menschen möglichst ohne Chemikalien leben, wurde 2012 die 1st SELECTION GmbH gegründet.

Mein Ansatz ist, naturidentische Reinigungstechnologien anzubieten. Das bringt mehr Gesundheitsschutz, macht das Leben angenehm, effizient und nachhaltig. Der zum Teil komplette Verzicht auf Reinigungs- und Wasch-Chemie ist ein hoher Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und bietet einen nahezu kompletten Verzicht auf Plastikverpackungen.

Profiteure sind:
– das Facility Management von Industrie und Unternehmen
– die Unterhaltsreinigung in allen Unternehmen,
– die Textilwäsche und Textilaufbereitung
– für die Raumluftreinigung und Abluftreinigung werden unter anderem eigene Produkte entwickelt und gefertigt.

Die Prozesse der Unterhaltsreinigung werden wesentlich vereinfacht und bieten einen deutlich besseren Gesundheits- und Arbeitsschutz.
Die naturidentischen Verfahren basieren auf die Anwendung von natürlichen und aktiviertem Luftsauerstoff sowie naturidentischer Ionisierung von Luftmolekülen.
Die Anwendung von aktiviertem Sauerstoff beseitigt Geruchsursachen sowie Verschmutzungen und bietet Keimen die Stirn.
Diese Technologie ist in der Unterhaltsreinigung auf allen Oberflächen einsetzbar.
Textilwäsche mit aktiviertem Sauerstoff erfolgt in kaltem Wasser, es wird keine Energie zum Aufheizen von Waschwasser benötigt. Diese eingesparte Energie trägt in der professionellen Maschinenwäsche dazu bei, dass sich die Investition in diese Technologie in kurzer Zeit amortisiert.
Eine Raumluftreinigung erfolgt ohne den Einsatz von aufwendiger und kostenintensiver Filtertechnologie.
Last but not least: Die Wasseraufbereitung ohne Chemie und Salz gegen Kalk und Keime ist gerade auch für die gesamte Hospitality-Branche sehr interessant.

Ich nenne das Ganze einfach:
CleanHoch3
Mit Technologie der 1st SELECTION GmbH …. chemiefrei zum gesunden Lebensraum.

Roland Krüger
1st SELECTION GmbH
Schönefeld
www.1st-selection.eu

Foto und Text: Roland Krüger, 1st SELECTION

6. Ostdeutscher Unternehmertag am 30.04.24

Unternehmen fordern realistische Wirtschaftspolitik und funktionierende Lösungen für den Fachkräftemangel!

Inmitten einer in der Bundesrepublik nie dagewesenen Krisensituation fand am 30. April in Potsdam der 6. Ostdeutsche Unternehmertag statt. Im Fokus stand erneut der Fachkräftemangel als zentrale Herausforderung für die mittelständischen Unternehmen. Dieser bedroht angesichts der sich überlagernden Krisen aus überbordender Bürokratie, viel zu hohen Energiepreisen, schleppender Digitalisierung und widersprüchlichen Regelungen zur der Bewältigung der ökologischen Transformation zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft, so Dr. Burkhardt Greiff, Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin e.V. und Sprecher der Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin. „Deutschland ist beim Wachstum Schlusslicht, das Bürokratieentlastungsgesetz 4 klingt wie Hohn“, sagte er. „Die Nachbarn überbieten sich bei Bauvorhaben neuer Atomkraftwerke, während bei uns abgeschaltet wird. 100 Milliarden stehen für die Rüstung zur Verfügung – ich hätte mir gewünscht, dass 20 Milliarden für Instandsetzung von Schulen aufgewendet werden und für Fachkräfte, die in Pflege und Gesundheit dringend gebraucht werden.“ Hohe Steuern und immer neue Belastungen, teure Doppelstrukturen in der Verwaltung und fehlende Anreize während andere Staaten mit Vergünstigungen locken – kein Wunder, dass Unternehmen nicht oder eher im Ausland investierten.

Gemeinsames Engagement für kleine und mittlere Unternehmen

Was also tun? In Vertretung des Brandenburgischen Wirtschaftsministers Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach sprach Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) über die Anstrengungen der Landespolitik zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Die erfreulich positive Entwicklung der Wirtschaft im Land – entgegen dem Bundestrend – führe zu zusätzlichen Bedarf an Weiterbildung durch Unternehmensansiedlungen. „Kein junger Mensch sollte nach der Schule Brandenburg verlassen, weil er annimmt, dass er hier keinen guten Beruf erlangen kann“, forderte Kammradt. Er nannte Beispiele für gemeinsames Engagement von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Politik, um Aus- und Weiterbildung auch für kleine und mittlere Unternehmen mit dem Bedarf der sich wandelnden Wirtschaft zu synchronisieren, darunter den Qualifizierungsverbund Lausitz für Erneuerbare Energien (QLEE). Noch weit stärker sollten Unternehmen auf die Förderangebote zugreifen, mit denen berufliche Weiterbildung unterstützt wird, und verwies insbesondere auf das Programm auf der Basis der Weiterbildungsrichtlinie ESF Plus des Europäischen Sozialfonds. Bundesagentur für Arbeit, Zukunftszentren und WFBB starten zudem gerade ein vernetztes Beratungsportal. Gute Erfahrungen gebe es auch mit ausländischen Arbeitskräften – wenn neben der Arbeit selbst auch das Umfeld stimmt. Zwar gebe es Vorbehalte, „aber wenn die Menschen da sind und ihre Aufgaben annehmen, ändert sich das meistens sehr schnell.“

Neue Konzepte und umfassende Unterstützung

Dr. Gunilla Fincke, Leiterin der zuständigen Fachabteilung Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung und Fachkräftesicherung im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, erläuterte Maßnahmen, mit denen das Ministerium dem Fachkräftemangel gegensteuert. Weiterbildungsverbünde werden gefördert, sie seien für kleine und mittlere Unternehmen besonders wichtig. Eine Weiterbeschäftigung älterer Arbeitnehmer über das Rentenalter hinaus erfordere Konzepte für Personalentwicklung und Gesundheitsmanagement, auch ein Tätigkeitswechsel aus körperlich oder psychisch dann zu schwerer Arbeit sollte frühzeitig bedacht werden. Auch die große Gruppe geflüchteter Menschen mit einer Bleibeperspektive müsste stärker in die Unternehmensüberlegungen zur Fachkräftesuche einbezogen werden. Nach drei Monaten Aufenthalt dürfen diese arbeiten. Sie appellierte, offene Stellen unbedingt der Bundesagentur bzw. dem JobCenter zu melden. Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Arbeitsagentur, stellte Angebote vor, mit denen die Agentur Beratung bietet und Förderung ermöglicht. „Was nicht da ist, müssen wir erfinden“, sagte sie, die enge Partnerschaft zu den Unternehmen betonend.

Fachkräftegewinnung mit exzellenter Aus- und Weiterbildung

Eine schonungslose Analyse stellte Dirk Werner, Leiter des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln, vor. Trotz zunehmender Arbeitslosigkeit in jüngster Zeit bleibe die Fachkräftelücke hoch: Für 39 Prozent der offenen Stellen in Ostdeutschland gebe es keine passend qualifizierten Arbeitslosen. Besonders dramatisch ist die Lücke bei Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung: 82 Prozent bei Bauelektrik, 87 Prozent bei Mechatronikern, 82 Prozent in der Altenpflege, generell in Gesundheit und Pflege, aber auch bei Informatikern. Dass zugleich die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze sich in zehn Jahren mehr als verdoppelt hat und viele junge Menschen schlicht nicht wollen, wertet er als Alarmsignal. Aktuell haben 2,86 Millionen junge Menschen bis 34 Jahre keine abgeschlossene Berufsausbildung. Dirk Werner: „Wir müssen Wege finden, dies abzustellen, das ist die wichtigste Aufgabe in Deutschland!“ Positiv sei, dass Unternehmen mehr in Weiterbildung investieren, das Stundenvolumen je Beschäftigten wächst und auch die Digitalisierung Fortschritte macht. Zusätzliche Anstrengungen seien nötig, um jungen Menschen den Wert einer Ausbildung oder dualen Studiums nahe zu bringen und Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit zu fördern. „Ein Nachdenken über die Vier-Tage-Woche ist keine Lösung für ein Land mit unserem Fachkräftemangel.“

Praktische Erfahrungen in der Diskussion

In mehreren Diskussionsforen vertieften Experten und Praktiker das Thema. Wie sich die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer Potsdam ihrem zentralen Auftrag zur Sicherung der Aus- und Weiterbildung widmen, erläuterten IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Manfred Wäsche und Ralph Bührig, Handwerkskammertag Brandenburg. Sie forderten einhellig eine Gleichbehandlung der dualen Ausbildung und auch der Meisterausbildung mit den kostenlosen Angeboten der akademischen Bildung. Gerald Rynkowski, Managing Director der VEINLAND GmbH, unterstützte dies mit der Forderung nach gleicher Bezahlung der Lehrlinge, um nicht schon durch das Entgelt bestimmte, ebenfalls wichtige Berufe zu benachteiligen. Aus eigener Erfahrung berichtete er über Probleme, Kontakt mit Schulen zu knüpfen. Generell sei mehr Wertschätzung für Unternehmen nötig, die ja für Arbeit und manch freiwillige Leistung in der Region sorgten. Viele Qualifizierungsanforderungen entspringen aus Prozessen der Digitalisierung, oft rufen Unternehmen dann nach IT-Fachleuten. Als externer Partner bietet sich die contrango digital GmbH an, deren Geschäftsführer André Barthels das Vorgehen erläuterte. Sein Credo: Gemeinsames Erarbeiten der geeigneten Lösungen, gemeinsames Lernen während der Implementierung neuer Technologien und Strukturen, eine Veränderungsbereitschaft, in der aus Fehlern gelernt und das formulierte Ziel auch nachweisbar verwirklicht wird.

Über die Herausforderungen für Aus- und Weiterbildung in Unternehmen diskutierten Cornelia Jeschek, Geschäftsführerin der Prealize GmbH, Sören Kosanke, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung, Adalbert Kurkowski, The Alternative Board (TAB), Berlin West/Potsdam/Havelland/Potsdam Mittelmark, Roland Peine, Technischer Geschäftsführer der ASG Spremberg, Frank Büchner, Verbundmanager des Qualifizierungsverbundes Lausitz für Erneuerbare Energien, und Natalie Bojanowski, Personalleiterin der, ENERTRAG SE.

Zukunftsforum: Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Roboter

Praktische Impulse gab erstmals ein Zukunftsforum des Unternehmertages. Die Diskutierenden stehen für erfolgreiche Lösungswege: Sophia Walczyk, Leiterin der Stabsstelle Digitalisierung der Universitätsklinik Greifswald, stellte digitale Lösungen zur Patientenversorgung vor, mit denen sie als „Senkrechtstarterin des Jahres 2023“ durch die Thieme-Gruppe ausgezeichnet wurde. Kristan Dietrich, Leiter Strategie und Auszubildende Deutschland der Triangle Personnel Solutions GmbH, erläuterte das Vorgehen des Berliner Personalunternehmens, das sich auch im internationalen Recruiting für Pflege- und Gesundheitseinrichtungen engagiert. Daniela Endres, Geschäftsführerin der People Rebellion GmbH, besitzt Erfahrungen im Recruiting und in der Mitarbeiterbindung im Mittelstand. Und Cristian Amaya, Co-Founder des Berliner Startups ConBotics GmbH, sprach über die Entwicklung eines Roboters für Malerbetriebe, mit denen in Innenräumen Aufträge doppelt so schnell gegenüber manueller Arbeit und mit über 80 Prozent weniger Personalaufwand ausgeführt werden können. Er wunderte sich übrigens darüber, wie weit Deutschland bei der Digitalisierung in manchen Bereichen, vor allem der Verwaltung, hinter seinem Heimatland Kolumbien zurückgeblieben ist.

Viel Stoff zum weiteren Nachdenken, vor allem aber mit einer klaren Handlungsaufforderung, wie Dr. Greiff abschließend feststellte. „Wir brauchen keine Ankündigungsweltmeister, sondern einen Herbst des Handelns“, sagte er mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Ausdrücklich dankte er allen Teilnehmern, Partnern, Referenten, Ausstellern, Sponsoren und Unterstützern, die zu dem gelungenen 6. Ostdeutschen Unternehmertag beigetragen haben.

Unterstützer des 6. Ostdeutschen Unternehmertages waren neben der IHK Potsdam und dem Handwerkskammertag Brandenburg das Innovationsforum Ost, IBWF – Das Netzwerk für Mittelstandsberater e.V., media:net berlinbrandenburg, SIBB, BBAA Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz e.V, INFRAUNEU, die Brandenburgische Ingenieurkammer (BBIK), und BNI.

Impressionen vom Tage, Vorträge, Foren und Podcasts finden Sie unter:

Schon vormerken: Der 7. Ostdeutsche Unternehmertag findet am 7. Mai 2025 statt.

Weitere Informationen: www.ostdeutscher-unternehmertag.de

Text: comprend GmbH

Foto: Dr. Burkhardt Greiff (UV BB) mit Ralph Bührig (HWK Potsdam)

Bildquelle: Jürgen Sendel

IG-PM: Wahlkampf statt Sachverstand

Bundeskanzler Olaf Scholz fordert 15 Euro Mindestlohn – populistisch, willkürlich und nicht mal zuständig

Der Koalitionsvertrag für diese Legislaturperiode regelt, dass die Lohnfindung keine Sache der Parteien ist. Die Politik hat sich hier nicht einzumischen. Zuständig ist weder der Kanzler, noch sind es Minister oder Parteien, sondern eine Mindestlohnkommission. Sie soll den Mindestlohn einver­nehmlich zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite festlegen.

Ein politisch festgelegter Lohn erscheint verlockend – vor allem um Wählerstimmen einzusammeln. Dabei hat die Politik sich aus guten Gründen in die Tarifregelung nicht einzumischen. Stichwort: „Tarifautonomie“ und nicht „Wünsch-Dir-Was“. Jede Lohnerhöhung vergrößert vor allem erst einmal die Steuereinnahmen für den Staat. Mehr Netto vom Brutto geht anders. Unter dem Deckmantel, Wohltaten für den Bürger zu leisten, verschafft sich der Staat Mehreinnahmen und die Partei Wähler – gefährdet dabei aber langfristig die wirtschaftliche Dynamik in Deutschland.

Engagierte Unternehmer aus verschiedenen Branchen, Unternehmen verschiedener Größen, berichten in unserem Verband aus unterschiedlicher Perspektive ganz konkrete Probleme aus ihren Firmen, die solches Handeln und ein politisch festgesetzter willkürlicher Mindestlohn auslöst.

So wird berichtet, dass „die Ausbildungsabbrüche zunehmen, weil es zum einen ja durchaus schwer sein kann, die Prüfungen zu bestehen und weil zum anderen mittlerweile auch ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung, über den Mindestlohn, ein gutes Auskommen zu haben ist.“ Die Ausbildung hinwerfen und ungelernt einfach nur zu „jobben“ nimmt also zu, weil es aus Sicht des AZUBIS kaum einen Unterschied macht und der Weg des geringsten Widerstandes gewählt wird. Für unsere Unternehmen und den Mangel an Fachkräften macht es sehr wohl einen Unter­schied, ob ein Beruf erlernt wurde oder nicht.

Andere berichten, das sie nun anfangen, sich konsequenter von Mitarbeitern zu trennen, die „man sonst doch noch „mitgenommen“ hat, obwohl sie die arbeitsvertraglich vereinbarten Leistungen nicht erbringen“. Das kann man sich nun nicht mehr leisten.

Dazu kommt das Thema Lohnabstand, jede Erhöhung auf der unteren Stufe, in der Regel betrifft es ungelernte Mitarbeiter, bedeutet, dass die gelernten und bewährten Fachkräfte eine Lohner­höhung erwarten, weil die Leistungsunterschiede oft eben auch groß sind.

Auch in den Belegschaften erzeugen die permanenten Lohndiskussionen Unruhe und Unmut. „Die Erhöhungen, die Gewerkschaften zur Zeit überall einfordern oder sich der öffentliche Dienst genehmigt, bringen die Menschen auseinander. In vielen kleinen Unternehmen sind solche Lohnsprünge nicht leistbar, andere bekommen es hin – insgesamt scheint es immer noch irgendwo etwas Besseres zu geben.“

Die Wechselbereitschaft von Mitarbeitern ist hoch, leider jedoch geht es dann oft in den öffentlichen Dienst. Die massive und mit Steuergeldern finanzierte Bewerbung von Stellen des öffentlichen Dienstes für alle möglichen Bereiche leistet dem weiter Vorschub.

So zahlen die Steuerzahler (Unternehmen und Arbeitnehmer) im Grunde selbst die Werbung, die ihnen ihre Mitarbeiter und Kollegen abwirbt. 

Aber die Politik handelt, ohne für ihr Tun zu haften und denkt so offensichtlich nur in Wahlperioden. Das hat mit Verantwortung für die Zukunft Deutschlands nichts mehr zu tun. Denn ohne Wirtschaft kein Sozialstaat.

Der Wohlstand fließt immer weiter in soziale Wohltaten. Dabei reguliert die Politik die Ökonomie zunehmend flächendeckend und die Bürokratie wuchert ungehemmt. Beides lähmt die wirtschaftliche Dynamik. Wirtschaftliche Entscheidungen werden immer öfter auf politischen Märkten getroffen. Ökonomische Effizienz ist nebensächlich, stattdessen geht es um taktische Überlegungen für die Wiederwahl. Die Legislaturperiode steht im Fokus.

Für viele Wirtschaftsvertreter und Menschen mit ökonomischem Sachverstand, steht die Wählbarkeit solcher Parteien und ihrer Protagonisten immer mehr in Frage. Zu durchschaubar ist das Agieren in Richtung der größten Wählergruppen. Die zahlenmäßig zu kleine Gruppe der Unternehmerinnen und Unternehmer ist nicht wichtig genug, um Macht zu sichern. Und sie wird zukünftig noch kleiner werden, bei so viel wirtschaftsfeindlichem, weltfremdem und kurzsichtigem Agieren.

Die Kluft zwischen Handlung und Haftung der politischen Entscheidungsträger muss verringert werden. Jeder Unternehmer haftet für sein Tun und kann in unzähligen Bereichen bei Verfehlungen gnadenlos durch den Staat und seine Behörden abgestraft werden. Abgesehen davon, dass ein Scheitern persönlich nie folgenlos bleibt. Im Gegensatz zur Politik.

Pressemitteilung als PDF

Dr. Burkhardt Greiff
Sprecher der Interessengemeinschaft

24. Brandenburger Energietag am 23.05.24

Beim diesjährigen Brandenburger Energietag 2024 erfahren Sie Aktuelles zur energiepolitischen Ausrichtung der Wärmewende von Bund und Land. Es werden innovative Technologien und Best Practices vorgestellt und mit den Energieexperten unter breitem Publikum diskutiert.

24. Brandenburger Energietag
23. Mai 2024, BTU Cottbus-Senftenberg
BTU-Zentralcampus Cottbus, Konrad-Wachsmann-Allee 3, 03046 Cottbus
Wärmewende in Brandenburg – Chancen und Lösungen

Weitere Informationen

Foto: Fr. Erb, BTU Cottbus-Senftenberg

Geht uns das Wasser aus? Veränderungen der Wasserspeicherung in Deutschland

Das war das Thema für einen hoch aktuellen Vortrag, den Herr Prof. Dr. Andreas Güntner
vom Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam, am 09. April 2024 im Industriemuseum Teltow gehalten hat.
Der Vortrag erfolgte im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltungen des Vereins Industriemuseum Region Teltow e.V. und des Unternehmerverbandes Brandenburg – Berlin e.V.

Das Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam
Das  Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ ist Deutschlands nationales Zentrum für die Erforschung der festen Erde. Mit mehr als 1.500 Mitarbeitern erforscht das GFZ die physikalischen, geologischen, chemischen und mineralogischen Eigenschaften unserer Erde.

Ziel des GFZ ist es, das System Erde noch umfassender zu verstehen und so dem globalen Wandel und seinen regionalen Auswirkungen besser begegnen zu können.
Der Fokus liegt dabei auf der Dynamik im Erdinnern und an der Erdoberfläche, um so unter anderem die Entwicklung von Landschaften, aber auch Naturgefahren wie Erdbeben, Hangrutschungen oder Hochwasser besser verstehen und damit verbundene Risiken mindern zu können.
Das GFZ entwickelt dazu auch neuartige Systeme zur Erdbeobachtung und betreibt weltweit und auf Satelliten Observatorien, die Daten für die Forschung, Wirtschaft und Behörden bereitstellen.

Herr Professor Dr. Andreas Güntner zeigte in seinem Vortrag die Forschungsarbeit , die im GFZ global und national für das Wasser geleistet wird und die Bereitstellung der durch die Forschung gewonnenen Daten.
Aus diesen Daten können Entwicklungen abgeleitet werden die bei den Akteuren zum Thema Wasser mit genutzt werden können, um Strategien für die Zukunft zu entwickeln.

Das Wasser auf unserer Erde
Wasser bedeckt 71 % unserer Erdoberfläche! Wasser ist eine der kritischsten und geopolitisch wichtigsten Ressourcen.
Das Süßwasser beträgt jedoch nur ca. 30% des Wasservolumens der Erde, davon sind 30% im Grundwasser gespeichert, jedoch 69% in Eiskappen und Gletschern.
Das Trinkwasser in Deutschland wird gespeist durch:
61% Grundwasser
8% Ufer-Filtrat
9% angereichertes Grundwasser
12% Seen und Talsperren und 1% Flüsse

Der natürliche Wasserkreislauf der Erde entsteht durch Verdunstung aus Oberflächengewässer sowie Pflanzen und Bäumen sowie aus Niederschlägen.
Die kontinentale Wasserbilanz besteht aus Niederschlag, Evapotranspiration, Abfluss und
Speicheränderung.
Der Rückgang der Wasserspeicherung in Deutschland beträgt 2,4 Gt/Jahr, basierend auf Satellitengravimetrie. In 20 Jahren entspricht das dem Volumen des Bodensees mit 48 Gt.

Für das Leben auf unserer Erde sind zwei Komponenten des Wassers entscheidend:
die Bodenfeuchte und das Grundwasser.

Die Bodenfeuchte
Die Bodenfeuchte ist die Grundlage für das Wachstum von Pflanzen und Bäumen und damit für die Ernährung der Menschheit. Der erfasste Bereich der Bodenfeuchte beträgt oft nicht mehr als   ca. 2 Meter Tiefe unter der Erdoberfläche.  
Örtliche Messengen erfolgen durch  Erdsonden, mit dieser Punktmessung sind jedoch keine globalen und nationalen Daten zu gewinnen.
Diese Daten werden durch Satelliten mit aktiven und passiven Mikrowellen ermittelt, erfassen dabei aber nur die oberen Zentimeter der Bodenfläche.
Dadurch liegen für die Bodenfeuchte globale und nationale Daten vor, die sowohl die Entwicklung im normalen Zyklus der Jahreszeiten nachweisen, als auch die Auswirkungen extremer Ereignisse wie Dürreperioden oder Feuchteperioden.
Weltweit und in Deutschland zeigt sich ein Klimawandel, der neue Strategien für die Ressource Wasser erfordert. Wesentliche Elemente dieser Strategien sind:
* Wasser soll optimal in einer Region gehalten werden
* Städtebau und landwirtschaftliche Flächennutzung sind strategisch den vorhersehbaren
  Entwicklungen anzupassen.

Das Grundwasser
Das Grundwasser ist sowohl die Basis für das Trinkwasser als auch ein wichtiger Grundstoff für die Wirtschaft.
Messung des Grundwassers durch Sonden verschiedener Technologien ergeben immer nur lokale Werte.
Erst die Messung von Komponenten der Erdschwerebeschleunigung durch Satelliten hat die
globale und nationale Messung des Grundwassers ermöglicht.
Seit 2002 erfolgen die Messungen mit dem Satellitenpaar „GRACE“ (Gravity Recoverie And Climate Experiment).
Die Satelliten sind ein Gemeinschaftsunternehmen vom GFZ, DLR und NASA. Seit 2018
ist bereits die zweite Generation unterwegs.
Die Satelliten erfassen im Turnus von 30 Tagen die gesamte Erdoberfläche , damit liegen umfangreiche Daten über die letzten 20 Jahre vor.
Auch aus diesen Daten sind die Entwicklungen durch die Jahreszeiten sowie durch abweichende Ereignisse dokumentiert.
Daraus ist für Deutschland erkennbar, das  durch die trockenen Jahre 2018 bis 2021 die Wasserspeicherung gesunken ist, der bisherige Beobachtungszeitraum jedoch noch keine Rückschlüsse auf die generelle langfristige Entwicklung zulässt.

Der steigende Verbrauch von Grundwasser durch die Besiedlung und durch die Entwicklung der Wirtschaft sowie durch die im Zuge des Klimawandels ansteigende Verdunstung führt zu regionalen Problemen beim Wasser.
Die Hauptstrategien dem zu begegnen sind:
* Sicherung eines maximalen Kreislaufs beim Wasser
* Großflächige Planung von Ansiedlungen und Wasserversorgung
* Entwicklung von -wassersparenden Produktionstechnologien

Ansprechpartner: andreas.guentner@gfz-potsdam.de

Lothar Starke
Leiter des Arbeitskreises Innovative Technologien im
Unternehmerverband Brandenburg-Berlin

Foto: Industriemuseum region Teltow e.V.

Save the Date – 3. LAUSITZFORUM 2038 am 06.11.24

MITTELSTAND.STRUKTURWANDEL.GESTALTEN – WIR.UNTERNEHMEN.ZUKUNFT

Am 06. November 2024 findet das 3. LAUSITZFORUM 2038 im Kulturhaus der BASF Schwarzheide statt. Das LAUSITZFORUM 2038, traditionell im November und im Kulturhaus der BASF in Schwarzheide begleitet die Wirtschaft der Lausitz und gestattet den Rückblick auf den Strukturwandel der vergangenen 12 Monate.

Wir laden Sie ein beim 3. LAUSITZFORUM 2038 am 06. November 2024 im Kulturhaus der BASF in Schwarzheide dabei zu sein.

Anliegen des Forums ist, den Strukturwandel im Spannungsfeld von Energieversorgung, Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit mit den Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Energiewirtschaft, Gewerkschaften und ostdeutschem Mittelstand zu diskutieren. Auf die Menschen in der Lausitz zu hören, ihre Erfahrungen zu nutzen und sie so zum Schlüssel der erfolgreichen Transformation der ganzen Region werden zu lassen. Getreu dem Satz, Tu Gutes und sprich darüber, ist das Lausitzforum auch Schaufenster der erfolgreichen und innovativen Umsetzung der Strukturwandelprojekte. 

Sie erwartet wieder ein interessantes Programm. Das LAUSITZFORUM 2038 sendete im vergangenen Jahr klare Botschaften zu den Herausforderungen der regionalen Wirtschaft an die anwesenden Spitzen der Landes- und Bundespolitik.

Anmeldung und Kontakt
Die Anmeldung ist ab sofort über die Webseite freigeschaltet und muss zwingend über www.lausitzforum.de erfolgen.
Hier finden sie weitere Informationen, auch zum Programm. Das Programm wird laufend aktualisiert.

Ab dem 01.09.2024: 129,00 € (für Mitglieder*: 109,00 €)
*Mitglieder der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlins erhalten Rabatt
Die ausgewiesenen Beiträge verstehen sich zuzüglich Mehrwertsteuer und beinhalten neben der Teilnahme am Forum auch den Besuch der Ausstellung sowie Speisen und Getränke:

Das LAUSITZFORUM bietet auch wieder Präsentationsmöglichkeiten, die von einer Teilnahme über Ausstellungsflächen bis zu einer Einbindung der Unternehmensmarke in Publikationen und die Veranstaltung vor Ort und bis zur Setzung inhaltlicher Themenschwerpunkte reichen können.

Resümee des Aktionstages / Erlebnistages für Schülerinnen und Schüler im Industriemuseum Teltow

Erleben durch selber machen – unter diesem Credo fand am 23.03.2024, in unsern Räumlichkeiten, der in Federführung, vom Informationszentrum für berufliche Orientierung, veranstaltete Aktionstag, in der Zeit vom 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr, statt.

Zahlreichen Besuchenden, konnte an mehreren Bastelstraßen, die auch Großteils durch unsere ehrenamtlichen Vereinsmitglieder betreut wurde, an diesem Tage was ganz besonderes vermittelt und Andenken, die mit nachhause genommen werden konnten.

Als Programmhighlights konnte den Gästen unter anderem geboten werden: zahlreiche Mitmachangebote vom 3D-Druck bis zur Programmierung mit dem Microcontroller, Faszination Dampfmaschine, was kann unser Roboter?, Rundgänge durch das Museum sowie der LEGO- Bauplatz der in Kooperation mit dem Teltower Unternehmen, MightyBricks GmbH präsentiert wurde.
Weiterhin konnte den interessierten Besuchenden die wirtschaftliche Entwicklung der TKS-Region der letzten 150 Jahre bis in die Gegenwart gezeigt, dies umfasste neben Elektronik, Kommunikation und Automatisierung auch die digitale Welt.

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Text: Pascal Rumpf

Foto: Industriemuseum Region Teltow e.V.