Neueste Artikel

Wir begrüßen WISAG Sicherheit & Service Berlin-Brandenburg GmbH & Co. KG als neues Verbandsmitglied im UV BB

Wussten Sie, dass Sie in Deutschland nie mehr als 100 Kilometer vom nächsten WISAG Standort entfernt sind? Die WISAG ist ein vom Eigentümer geführtes Familienunternehmen im Bereich multipler Dienstleistungen.

Die WISAG Sicherheit und Service Berlin-Brandenburg GmbH & Co. KG ist Teil der WISAG Familie. Wir unterstützen Sie in allen Belangen rund um die Sicherheit. Moderne Sicherheitstechnik und engagierte Sicherheitsfachkräfte sind die Bausteine für effektiven Schutz. Unsere Sicherheitsberatung erarbeitet Konzepte, die auf Ihren Bedarf und Ihre Branche abgestimmt sind.

Wir achten darauf, dass Mensch, Technik und Organisation perfekt zusammenspielen – zu Ihrem verlässlichen Schutz. Sie suchen eine Alarmaufschaltung für Ihre Gewerbeimmobilien oder Ihr Privatgebäude: Wir sind für Sie da. Bei unserem Notrufservice ist der Schutz Ihres Eigentums in besten Händen. Unsere erfahrenen Teams gehen routiniert, erfahren und kompetent mit allen Eventualitäten um. Damit im Fall der Fälle der Schaden möglichst gering bleibt.

Zur Homepage


Foto und Text: Michael Sachs, WISAG

Nr. 3/2024 – Nachhaltigkeit und Zukunft Mittelstand

Die 3. Ausgabe des Ostdeutschen Wirtschaftsmagazins NUVO in 2024 zum Fokusthema „Nachhaltigkeit und Zukunft Mittelstand“. Erschienen im Juni.

Um diesen Inhalt zu sehen, musst du erst die Cookies akzeptieren.

FachkräfteTag Potsdam am 17.09.24

Ausbilden. Weiterbilden. Fördern – FachkräfteTag Potsdam am 17. September 2024: Vorträge, Talks und Informationen laden zum Wissens- und Erfahrungsaustausch ein

Die Landeshauptstadt lädt gemeinsam mit den Partnern des Fachkräfteforum Potsdam am 17. September 2024 ab 12 Uhr zum diesjährigen FachkräfteTag in die IHK Potsdam ein. Mit dem Schwerpunkt „Ausbilden. Weiterbilden. Fördern.“ gibt es ein umfangreiches kostenloses Vortragsprogramm, Talks, eine begleitende Infobörse zu Fördermöglichkeiten und jede Menge Möglichkeiten zum Austauschen, Netzwerken und Kennenlernen.

Der FachkräfteTag richtet sich in erster Linie an interessierte Unternehmen, Institutionen, Arbeitgeber, Führungskräfte und Personalverantwortliche sowie an interessierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Neben einem fachspezifischen BegrüßungsTalk wird es ein Impulsvortrag zur Frage des Zusammenhangs von Zielgruppen-Milieus und regionaler Fachkräftesicherung durch das SINUS Markt- und Sozialforschung GmbH gaben. Im Mittelpunkt der drei Fachpanels werden in diesem Jahr folgende Themen stehen:

• Goldstaub finden: Wie können wir Unternehmen und Jugendliche für den beruflichen Weg besser zusammenbringen, Azubimarketing für regionale Unternehmen, Fördermöglichkeiten während der Ausbildung
• Vielfalt fördern: Inklusiver KaffeeKlatsch – Inklusion für Unternehmen, Integration von ausländischen Arbeits- und Fachkräften, Teilhabe ermöglichen – Geförderte Beschäftigung
• Potenziale nutzen: Weiterbildung im Unternehmen, Quereinstieg erfolgreich meistern, Unterstützungsangebote für Unternehmen

Der FachkräfteTag Potsdam ist Partner der bundesweiten Aktionswoche „Menschen in Arbeit – Fachkräfte für die Region“. Mit der Aktionswoche bieten das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) eine bundesweite Plattform für regionale Veranstaltungen zu den Themen Fachkräftesicherung und Wandel der Arbeit.

Das Programm und Informationen zu den Vorträgen und Referent*innen finden Sie hier. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Foto und Text: Landeshauptstadt Potsdam, Wirtschaftsförderung

Bundesrechnungshof: Energiewende nicht auf Kurs

Der Bundesrechnungshof hat mit Datum vom 07. März 2024 einen „Bericht nach § 99 BHO zur Umsetzung der Energiewende im Hinblick auf die Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit der Stromversorgung“ vorgelegt.

In seinem Bericht kommt der Bundesrechnungshof zur Energiewende zu folgenden Feststellungen:

Deutschland verfolgt sehr ambitionierte Ziele für die Energiewende. Diese ist jedoch nicht auf Kurs, sie hinkt ihren Zielen hinterher.
Die Bundesregierung muss umgehend reagieren, um eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Stromversorgung zu gewährleisten.

Die Energiewende im Bereich Strom ist von herausragender Bedeutung für den Klimaschutz.
Jedoch hinkt die Bundesregierung ihren Zielen beim Ausbau erneuerbarer Energien sowie hinreichend gesicherter steuerbarer Kraftwerksleistung hinterher.
Die Versorgungssicherheit ist gefährdet, der Strom ist teuer und Auswirkungen der
Energiewende auf Landschaft, Natur und Umwelt kann die Bundesregierung nicht umfassend bewerten.
Dies birgt erhebliche Risiken für den Wirtschaftsstandort Deutschland sowie die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung.

Die Bundesregierung muss umgehend reagieren. Sie muss wirksam private Investitionen in erneuerbare Energien, Kraftwerksleistung zu deren Absicherung sowie die Stromnetze sicherstellen.
Die Kosten der Energiewende muss sie klar benennen.
Zudem muss die Bundesregierung endlich ein Ziel- und Monitorsingsystem einführen, um die Umweltwirkungen der Energiewende systematisch zu bewerten.

Das BMWK hat es hingenommen, dass Gefahren für die Versorgungssicherheit nicht rechtzeitig sichtbar und Handlungsbedarf zu spät erkannt werden.
Damit wird der Zweck des Monitorings als Frühwarnsystem zur Identifizierung solcher Handlungsbedarfe derzeit faktisch ausgehebelt.

Weiter

Foto: pixabay
Text: Dr. Burkhardt Greiff / Lothar Starke

Nr. 2/2024 – Fachkräfte + Nachhaltigkeit

Die 2. Ausgabe des Ostdeutschen Wirtschaftsmagazins NUVO in 2024 zum Fokusthema „Fachkräfte + Nachhaltigkeit“. Erschienen im Mai.

Um diesen Inhalt zu sehen, musst du erst die Cookies akzeptieren.

Neues Präsidium gewählt

Der UVBB hat sich am 5. Juni zur Mitgliederversammlung im Bildungszentrum der DVAG in Genshagen getroffen. Als Gast begrüßten die Teilnehmer Herrn Sebastian Giersch von der ILB. In seinem Impulsvortrag erläuterte er Fördermöglichkeiten für KMU.

UV-Präsident Dr. Burkhardt Greiff hat in seinem Bericht die Schwerpunkte der Verbandsarbeit der vergangenen fünf Jahre Revue passieren lassen. Die Wirkungen der Corona-Pandemie 2020 / 2021, der Strukturwandel in der Lausitz, die Bemühungen um das PCK Schwedt sowie die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sind nur einige Ereignisse, die die wirtschaftspolitischen Themen der vergangenen Jahre geprägt haben. Die Wahrnehmung des Verbandes in der Öffentlichkeit ist dadurch stark gestiegen.

Die Mitglieder wählten im Anschluss das neue Präsidium:

Präsident
Dr. Burkhardt Greiff

Vizepräsidenten
Nico Danneberg (1. Vizepräsident)
Roland Peine
Adalbert Kurkowski
Frank Schach

Mitglieder des Präsidums
Olaf Binek
Thomas Böhme
Horst Böschow
Volker Hermann
Wolfgang Matzke
Ralf Schwindinger

Foto: UVBB / R. Schwindinger

Aus Schlamm Energie erzeugen

Das war das Thema des Vortrages, den Herr Dr. Fabian Habicht, Geschäftsführer der Firma Shit2Power am 28. Mai 2024 im Industriemuseum Teltow gehalten hat.

Der Vortrag erfolgte im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltungen des Vereins Industriemuseum Region Teltow e.V. und des Unternehmerverbandes Brandenburg – Berlin e.V.

Die Firma Shit2PowerGmbH
Die Firma ist ein seit 1,5 Jahren bestehendes Start up- Unternehmen mit Standorten in Berlin und Teltow. In Teltow befindet sich das Entwicklungszentrum mit Labor und Versuchsanlage.Das Unternehmen hat acht Mitarbeiter, weiteres Personal wird gesucht.
Abwasser ist die Ressource des Unternehmens mit der Gewinnung von erneuerbarer Energie aus Klärschlamm.
Der wirtschaftliche Hintergrund ist die Tatsache, das in Deutschland 95% des Abwassers gereinigt wird. Weltweit liegt diese Quote nur bei 20%.
Der Grund hierfür ist der enorme Energiebedarf und die damit verbundenen hohen Betriebskosten, wodurch ein wirtschaftlicher Betrieb der Kläranlagen kaum möglich ist. Dadurch wird Wasser hauptsächlich dort gereinigt, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist.
In dem anfallenden Klärschlamm von Kläranlagen ist mehr Energie vorhanden, als für die Klärung des  Abwassers benötigt wird.
Bei großen Kläranlagen (etwa ab 100.000 Einwohner) wird der Klärschlamm in einer gesonderten Prozessstufe bearbeitet.
Bei kleinen Kläranlagen (etwa bis 60.000 Einwohner) erfolgt das nicht und der Klärschlamm wird aufwendig entsorgt.
Etwa 9.000 Kläranlagen in Deutschland nutzen das energetische Potential des Klärschlamms nicht aus, der Heizwert von Klärschlamm entspricht etwa dem der Braunkohle.
Diese Kläranlage zahlen pro Jahr 500 Mio € für die Entsorgung des Klärschlamms.
Die in diesem Klärschlamm verfügbare Energie beträgt ca. 460.000 MWh.

Die Technologie von Shit2Power
Die Technologie des Unternehmens beruht auf der technischen Vergasung der Biomasse, ein bekanntes Verfahren.
Dabei handelt es sich um eine Teilverbrennung mit Hilfe von Luft ohne Entzündung bei Temperaturen von 700 bis 900 0 Celsius.
Dabei entsteht ein Gas, das von Flugasche gereinigt  und zur Erzeugung von Strom genutzt wird. Der Verkauf von Strom ist der Erlös aus dem Betrieb der Anlage, die Deckung der Kosten erfolgt weiterhin durch die Zahlung von 100€ je Tonne Klärschlamm als Entsorgungskosten durch den Betreiber der Kläranlage.
Die im Prozess anfallende Asche (ca. 20%vom Klärschlamm) wird mit Kosten von ca. 100 € je Tonne entsorgt, später ist ein  recyceln vorgesehen.

Die geplante Anlage von Shit2Power
Die Anlage soll komplett in einem Container untergebracht werden, für dessen Fertigung ist ein externer Partner vorgesehen.
Das Ziel besteht darin, bis  2025 eine einsatzfähige Anlage mit einer Leistung von 6,2 Tonnen Klärschlamm pro Tag zu schaffen, was dem täglich anfallenden Klärschlamm der technologischen Anlage entspricht.
Das Geschäftsmodell besteht darin, das Shit2 Power die Anlagen in den Klärwerken aufstellen und selbst betreiben will.
Das setzt voraus, das die Anlagen stabil und autonom ohne Bedienpersonal arbeiten und die Automatisierung eine Fernüberwachung und einen Ferneingriff gewährleistet.

Noch zu lösende Aufgaben
Für die weitere Entwicklung wird zusätzliches Personal benötigt, besonders mit Erfahrungen im Anlagenbau.
Wichtig ist der baldige Einsatz einer Pilotanlage unter realen Produktionsbedingungen, das
erfordert die Mitarbeit des späteren Lieferanten der Anlagen.
Die weitere Finanzierung der Entwicklung und Erprobung erfordert das Engagement von Geldgebern.
In der Diskussion wurde dem Unternehmen viel Erfolg für seine Arbeit gewünscht.

Kontakt: fabian.habicht@shit2power.com

Lothar Starke
Leiter Arbeitskreises Innovative Technologien im
Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e.V.

Foto: Industriemuseum Region Teltow

Wir begrüßen 1st SELECTION GmbH als neues Verbandsmitglied im UV BB

Getrieben von meiner Vision eines gesunden Lebensraums, in dem Menschen möglichst ohne Chemikalien leben, wurde 2012 die 1st SELECTION GmbH gegründet.

Mein Ansatz ist, naturidentische Reinigungstechnologien anzubieten. Das bringt mehr Gesundheitsschutz, macht das Leben angenehm, effizient und nachhaltig. Der zum Teil komplette Verzicht auf Reinigungs- und Wasch-Chemie ist ein hoher Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und bietet einen nahezu kompletten Verzicht auf Plastikverpackungen.

Profiteure sind:
– das Facility Management von Industrie und Unternehmen
– die Unterhaltsreinigung in allen Unternehmen,
– die Textilwäsche und Textilaufbereitung
– für die Raumluftreinigung und Abluftreinigung werden unter anderem eigene Produkte entwickelt und gefertigt.

Die Prozesse der Unterhaltsreinigung werden wesentlich vereinfacht und bieten einen deutlich besseren Gesundheits- und Arbeitsschutz.
Die naturidentischen Verfahren basieren auf die Anwendung von natürlichen und aktiviertem Luftsauerstoff sowie naturidentischer Ionisierung von Luftmolekülen.
Die Anwendung von aktiviertem Sauerstoff beseitigt Geruchsursachen sowie Verschmutzungen und bietet Keimen die Stirn.
Diese Technologie ist in der Unterhaltsreinigung auf allen Oberflächen einsetzbar.
Textilwäsche mit aktiviertem Sauerstoff erfolgt in kaltem Wasser, es wird keine Energie zum Aufheizen von Waschwasser benötigt. Diese eingesparte Energie trägt in der professionellen Maschinenwäsche dazu bei, dass sich die Investition in diese Technologie in kurzer Zeit amortisiert.
Eine Raumluftreinigung erfolgt ohne den Einsatz von aufwendiger und kostenintensiver Filtertechnologie.
Last but not least: Die Wasseraufbereitung ohne Chemie und Salz gegen Kalk und Keime ist gerade auch für die gesamte Hospitality-Branche sehr interessant.

Ich nenne das Ganze einfach:
CleanHoch3
Mit Technologie der 1st SELECTION GmbH …. chemiefrei zum gesunden Lebensraum.

Roland Krüger
1st SELECTION GmbH
Schönefeld
www.1st-selection.eu

Foto und Text: Roland Krüger, 1st SELECTION

6. Ostdeutscher Unternehmertag am 30.04.24

Unternehmen fordern realistische Wirtschaftspolitik und funktionierende Lösungen für den Fachkräftemangel!

Inmitten einer in der Bundesrepublik nie dagewesenen Krisensituation fand am 30. April in Potsdam der 6. Ostdeutsche Unternehmertag statt. Im Fokus stand erneut der Fachkräftemangel als zentrale Herausforderung für die mittelständischen Unternehmen. Dieser bedroht angesichts der sich überlagernden Krisen aus überbordender Bürokratie, viel zu hohen Energiepreisen, schleppender Digitalisierung und widersprüchlichen Regelungen zur der Bewältigung der ökologischen Transformation zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft, so Dr. Burkhardt Greiff, Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin e.V. und Sprecher der Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin. „Deutschland ist beim Wachstum Schlusslicht, das Bürokratieentlastungsgesetz 4 klingt wie Hohn“, sagte er. „Die Nachbarn überbieten sich bei Bauvorhaben neuer Atomkraftwerke, während bei uns abgeschaltet wird. 100 Milliarden stehen für die Rüstung zur Verfügung – ich hätte mir gewünscht, dass 20 Milliarden für Instandsetzung von Schulen aufgewendet werden und für Fachkräfte, die in Pflege und Gesundheit dringend gebraucht werden.“ Hohe Steuern und immer neue Belastungen, teure Doppelstrukturen in der Verwaltung und fehlende Anreize während andere Staaten mit Vergünstigungen locken – kein Wunder, dass Unternehmen nicht oder eher im Ausland investierten.

Gemeinsames Engagement für kleine und mittlere Unternehmen

Was also tun? In Vertretung des Brandenburgischen Wirtschaftsministers Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach sprach Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) über die Anstrengungen der Landespolitik zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Die erfreulich positive Entwicklung der Wirtschaft im Land – entgegen dem Bundestrend – führe zu zusätzlichen Bedarf an Weiterbildung durch Unternehmensansiedlungen. „Kein junger Mensch sollte nach der Schule Brandenburg verlassen, weil er annimmt, dass er hier keinen guten Beruf erlangen kann“, forderte Kammradt. Er nannte Beispiele für gemeinsames Engagement von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Politik, um Aus- und Weiterbildung auch für kleine und mittlere Unternehmen mit dem Bedarf der sich wandelnden Wirtschaft zu synchronisieren, darunter den Qualifizierungsverbund Lausitz für Erneuerbare Energien (QLEE). Noch weit stärker sollten Unternehmen auf die Förderangebote zugreifen, mit denen berufliche Weiterbildung unterstützt wird, und verwies insbesondere auf das Programm auf der Basis der Weiterbildungsrichtlinie ESF Plus des Europäischen Sozialfonds. Bundesagentur für Arbeit, Zukunftszentren und WFBB starten zudem gerade ein vernetztes Beratungsportal. Gute Erfahrungen gebe es auch mit ausländischen Arbeitskräften – wenn neben der Arbeit selbst auch das Umfeld stimmt. Zwar gebe es Vorbehalte, „aber wenn die Menschen da sind und ihre Aufgaben annehmen, ändert sich das meistens sehr schnell.“

Neue Konzepte und umfassende Unterstützung

Dr. Gunilla Fincke, Leiterin der zuständigen Fachabteilung Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung und Fachkräftesicherung im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, erläuterte Maßnahmen, mit denen das Ministerium dem Fachkräftemangel gegensteuert. Weiterbildungsverbünde werden gefördert, sie seien für kleine und mittlere Unternehmen besonders wichtig. Eine Weiterbeschäftigung älterer Arbeitnehmer über das Rentenalter hinaus erfordere Konzepte für Personalentwicklung und Gesundheitsmanagement, auch ein Tätigkeitswechsel aus körperlich oder psychisch dann zu schwerer Arbeit sollte frühzeitig bedacht werden. Auch die große Gruppe geflüchteter Menschen mit einer Bleibeperspektive müsste stärker in die Unternehmensüberlegungen zur Fachkräftesuche einbezogen werden. Nach drei Monaten Aufenthalt dürfen diese arbeiten. Sie appellierte, offene Stellen unbedingt der Bundesagentur bzw. dem JobCenter zu melden. Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Arbeitsagentur, stellte Angebote vor, mit denen die Agentur Beratung bietet und Förderung ermöglicht. „Was nicht da ist, müssen wir erfinden“, sagte sie, die enge Partnerschaft zu den Unternehmen betonend.

Fachkräftegewinnung mit exzellenter Aus- und Weiterbildung

Eine schonungslose Analyse stellte Dirk Werner, Leiter des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln, vor. Trotz zunehmender Arbeitslosigkeit in jüngster Zeit bleibe die Fachkräftelücke hoch: Für 39 Prozent der offenen Stellen in Ostdeutschland gebe es keine passend qualifizierten Arbeitslosen. Besonders dramatisch ist die Lücke bei Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung: 82 Prozent bei Bauelektrik, 87 Prozent bei Mechatronikern, 82 Prozent in der Altenpflege, generell in Gesundheit und Pflege, aber auch bei Informatikern. Dass zugleich die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze sich in zehn Jahren mehr als verdoppelt hat und viele junge Menschen schlicht nicht wollen, wertet er als Alarmsignal. Aktuell haben 2,86 Millionen junge Menschen bis 34 Jahre keine abgeschlossene Berufsausbildung. Dirk Werner: „Wir müssen Wege finden, dies abzustellen, das ist die wichtigste Aufgabe in Deutschland!“ Positiv sei, dass Unternehmen mehr in Weiterbildung investieren, das Stundenvolumen je Beschäftigten wächst und auch die Digitalisierung Fortschritte macht. Zusätzliche Anstrengungen seien nötig, um jungen Menschen den Wert einer Ausbildung oder dualen Studiums nahe zu bringen und Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit zu fördern. „Ein Nachdenken über die Vier-Tage-Woche ist keine Lösung für ein Land mit unserem Fachkräftemangel.“

Praktische Erfahrungen in der Diskussion

In mehreren Diskussionsforen vertieften Experten und Praktiker das Thema. Wie sich die Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer Potsdam ihrem zentralen Auftrag zur Sicherung der Aus- und Weiterbildung widmen, erläuterten IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Manfred Wäsche und Ralph Bührig, Handwerkskammertag Brandenburg. Sie forderten einhellig eine Gleichbehandlung der dualen Ausbildung und auch der Meisterausbildung mit den kostenlosen Angeboten der akademischen Bildung. Gerald Rynkowski, Managing Director der VEINLAND GmbH, unterstützte dies mit der Forderung nach gleicher Bezahlung der Lehrlinge, um nicht schon durch das Entgelt bestimmte, ebenfalls wichtige Berufe zu benachteiligen. Aus eigener Erfahrung berichtete er über Probleme, Kontakt mit Schulen zu knüpfen. Generell sei mehr Wertschätzung für Unternehmen nötig, die ja für Arbeit und manch freiwillige Leistung in der Region sorgten. Viele Qualifizierungsanforderungen entspringen aus Prozessen der Digitalisierung, oft rufen Unternehmen dann nach IT-Fachleuten. Als externer Partner bietet sich die contrango digital GmbH an, deren Geschäftsführer André Barthels das Vorgehen erläuterte. Sein Credo: Gemeinsames Erarbeiten der geeigneten Lösungen, gemeinsames Lernen während der Implementierung neuer Technologien und Strukturen, eine Veränderungsbereitschaft, in der aus Fehlern gelernt und das formulierte Ziel auch nachweisbar verwirklicht wird.

Über die Herausforderungen für Aus- und Weiterbildung in Unternehmen diskutierten Cornelia Jeschek, Geschäftsführerin der Prealize GmbH, Sören Kosanke, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung, Adalbert Kurkowski, The Alternative Board (TAB), Berlin West/Potsdam/Havelland/Potsdam Mittelmark, Roland Peine, Technischer Geschäftsführer der ASG Spremberg, Frank Büchner, Verbundmanager des Qualifizierungsverbundes Lausitz für Erneuerbare Energien, und Natalie Bojanowski, Personalleiterin der, ENERTRAG SE.

Zukunftsforum: Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Roboter

Praktische Impulse gab erstmals ein Zukunftsforum des Unternehmertages. Die Diskutierenden stehen für erfolgreiche Lösungswege: Sophia Walczyk, Leiterin der Stabsstelle Digitalisierung der Universitätsklinik Greifswald, stellte digitale Lösungen zur Patientenversorgung vor, mit denen sie als „Senkrechtstarterin des Jahres 2023“ durch die Thieme-Gruppe ausgezeichnet wurde. Kristan Dietrich, Leiter Strategie und Auszubildende Deutschland der Triangle Personnel Solutions GmbH, erläuterte das Vorgehen des Berliner Personalunternehmens, das sich auch im internationalen Recruiting für Pflege- und Gesundheitseinrichtungen engagiert. Daniela Endres, Geschäftsführerin der People Rebellion GmbH, besitzt Erfahrungen im Recruiting und in der Mitarbeiterbindung im Mittelstand. Und Cristian Amaya, Co-Founder des Berliner Startups ConBotics GmbH, sprach über die Entwicklung eines Roboters für Malerbetriebe, mit denen in Innenräumen Aufträge doppelt so schnell gegenüber manueller Arbeit und mit über 80 Prozent weniger Personalaufwand ausgeführt werden können. Er wunderte sich übrigens darüber, wie weit Deutschland bei der Digitalisierung in manchen Bereichen, vor allem der Verwaltung, hinter seinem Heimatland Kolumbien zurückgeblieben ist.

Viel Stoff zum weiteren Nachdenken, vor allem aber mit einer klaren Handlungsaufforderung, wie Dr. Greiff abschließend feststellte. „Wir brauchen keine Ankündigungsweltmeister, sondern einen Herbst des Handelns“, sagte er mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Ausdrücklich dankte er allen Teilnehmern, Partnern, Referenten, Ausstellern, Sponsoren und Unterstützern, die zu dem gelungenen 6. Ostdeutschen Unternehmertag beigetragen haben.

Unterstützer des 6. Ostdeutschen Unternehmertages waren neben der IHK Potsdam und dem Handwerkskammertag Brandenburg das Innovationsforum Ost, IBWF – Das Netzwerk für Mittelstandsberater e.V., media:net berlinbrandenburg, SIBB, BBAA Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz e.V, INFRAUNEU, die Brandenburgische Ingenieurkammer (BBIK), und BNI.

Impressionen vom Tage, Vorträge, Foren und Podcasts finden Sie unter:

Schon vormerken: Der 7. Ostdeutsche Unternehmertag findet am 7. Mai 2025 statt.

Weitere Informationen: www.ostdeutscher-unternehmertag.de

Text: comprend GmbH

Foto: Dr. Burkhardt Greiff (UV BB) mit Ralph Bührig (HWK Potsdam)

Bildquelle: Jürgen Sendel