Siemens Energy liefert Technik für Offshore-Netzanbindungen in der Nordsee
Windturbinen erzeugen elektrische Energie als Wechselstrom. Um den Strom von den küstenfernen Offshore-Windparks an Land zu transportieren, muss er in Gleichstrom gewandelt werden. Dafür sorgt die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Technologie von Siemens-Energy, die in Offshore-Konverter-Plattformen verbaut wird.
Die Plattformen, haushohe Stahlkonstruktionen, die auf Stelzen im Meer nahe der Windparks stehen, sammeln den Strom der Windturbinen ein. In ihrem Innern wird der Wechsel-in Gleichstrom gewandelt. Nur so kann mehr Strom verlustarm durch Kabelsysteme , die teils mehrere hundert Kilometer lang sind, an Land transportiert werden.
Dort empfängt die Land-Konverterstation den Gleichstrom und wandelt ihn zurück in Wechselstrom, damit er in das deutsche Hochspannungsnetz eingespeist und letztlich zu den Verbrauchern gebracht werden kann.
Milliardenauftrag für drei Offshore-Netzanbindungen in der Nordsee
Ein Konsortium aus Siemens-Energy und der spanischen Dragados Offshore hat mit dem deutschniederländischen Netzbetreiber TenneT einen Rahmenvertrag über die Lieferung der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) für drei Netzanbindungen in der deutschen Nordsee abgeschlossen.
Die über den Rahmenvertrag abrufbaren Projekte werden dafür sorgen, dass insgesamt 6 Gigawatt Offshore-Windstrom an Land transportiert werden können.
Der Auftragswert für das Konsortium beläuft sich auf knapp 7 Milliarden Euro.
Die drei Netzanbindungen namens BaLWin3, LanWin2 und LanWib4 werden den Strom von den Windparks in der deutschen Nordsee zu Netzanschlusspunkten in Wilhelmshaven und im Raum Heide transportieren. (Anmerkung: der Weitertransport soll dann über die zukünftige Trasse Südlink erfolgen)
Jedes der Systeme verfügt dabei über eine Übertragungskapazität von 2 Gigawatt. Siemens Energy wird die elektronischen Hauptkomponenten, wie Schaltanlagen, Transformatoren und Konverter, in seinen Werken in Europa fertigen. Der spanische Konsortialpartner Dragados Offshore verantwortet den Bau sowie die Offshore- Installation der Plattform.
Probleme im Netzausbau
Zu den Problemen im Netzausbau sagt Tim Holt, Mitglied des Vorstandes von Siemens Energy:
Im weltweiten Wettlauf gegen den Klimawandel muss der Netzausbau mit den beschleunigten Ausbauzielen für erneuerbare Energien mitziehen können.
Kürzere Vergabeverfahren, Großausschreibungen und die Standardisierung von Lösungen zeigen, wie Netzbetreiber und Hersteller bereits gemeinsam an einem Strang ziehen, um schneller grüne Energie zu den Verbrauchern zu bekommen.
Damit die Industrie auch weiterhin ihre Kapazitäten hochfahren kann, müssen jetzt allerdings auch auf politischer Ebene alle verfügbaren Hebel umgelegt werden – von Rohstoff- und Fachkräftestrategien bis hin zu einer weiteren Verschlankung der Genehmigungsverfahren auf allen Ebenen.
Quelle: Siemens Energy
Lothar Starke
Vorsitzender
Verein Industriemuseum Region Teltow e.V.
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