Die beiden Verbände sprechen sich für Runden Tisch zur Energiepolitik und gegen den Fachkräftemangel aus
19.08.2022 | Was in Deutschland gerade passiert, droht den Mittelstand auszulöschen – das stellen die Verbände fest und fordern eine realistische Energiepolitik, die die Interessen der Unternehmen berücksichtigt. „Die Ampelregierung setzt der Energiekrise chaotisches Handeln entgegen“, so Dr. Burkhardt Greiff, Präsident des UV-BB. „Das Gezerre um die Mehrwertsteuer auf die sogenannte Gasumlage ist das jüngste Beispiel – eine Absenkung auf 7 Prozent für die Bürger ist für die Unternehmen überhaupt keine Lösung.“ Die Verbände fordern:
1. Stopp des Ölembargos ab 1. Januar 2023 für das PCK Schwedt.
2. Temporäre Öffnung der Pipeline Nord Stream 2 zur Sicherung der Gasversorgung.
3. Abschaffung der Gasumlage.
4. Schaffung eines Preisdeckels für Strom und Gas nach dem Vorbild von Frankreich, Belgien und weiteren EU-Ländern.
Das Konglomerat an Einsparvorschriften für das imaginäre Ziel von 20 Prozent geringerem Gasverbrauch ist eher eine konfuse Aneinanderreihung von Ideen nach dem Motto „wünsch dir was“. Im Juni und Juli ist der Anteil der Stromerzeugung aus Gas sogar gewachsen, Alternativen zu russischem Erdgas wie Norwegen oder Katar sind entgegen aller Ankündigungen nicht in Sicht. Laut Trading Hub Europe haben sich die Preise sowohl bei Gas als auch bei Strom aktuell gegenüber dem Vorjahr verzehnfacht! Alle Fachleute haben davor gewarnt, dass die Aufgabe einer sicheren Eigenversorgung bei Strom und die mangelnde Diversifizierung bei Gas existenzielle Probleme für den Wirtschaftsstandort Deutschland bringen könnten. Das erleben wir jetzt. Die Strategie lässt sich aus Sicht der Verbände auf den Punkt bringen: Erst abschalten, dann die ideologische Begründung – sich danach über die Konsequenzen wundern und zum Zusammenrücken aufrufen. Die mittelständische Wirtschaft wird bei alldem einfach im Stich gelassen.
Wir fordern einen Runden Tisch zur Energiesicherheit! Wir wollen nicht abwarten, bis Unternehmen massenhaft schließen müssen und die Arbeitslosenzahlen steigen. Wir halten nichts davon, durch den Niedergang der heimischen Wirtschaft Ressourcen zu schonen und damit – zynisch betrachtet – gleich noch das Problem des Fachkräftemangels zu lösen! Was Not tut, ist eine nicht-ideologische Bestandsaufnahme und rasche Suche nach Lösungen zur Sicherung unserer Lebensgrundlagen.
Dr. Burkhardt Greiff
Präsident Unternehmerband Brandenburg und Berlin e.V. und Sprecher der Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ostdeutschlands und Berlin
Volker Herrmann
Assistenz des Präsidiums Unternehmervereinigung Uckermark e.V.
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