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AK “Innovative Technologien” erkundet Zukunft des Automobils

Berlin | Was leistet die Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV) zur Entwicklung emissionsarmer Motoren und Antriebe? Das wollte der Arbeitskreis Innovative Technologien im Unternehmerverband am 17. Oktober 2017 herausfinden. IAV ist ein international tätiges Unternehmen mit ca. 6850 Mitarbeitern zur Entwicklung von Fahrzeugen und Antrieben. Als weltweit drittgrößter Ingenieurdienstleister arbeitet IAV für die Fahrzeughersteller und deren Zulieferer. Als einer der führenden Entwicklungspartner der Automobilindustrie bietet IAV mehr als 30 Jahre Erfahrung und ein unübertroffenes Kompetenzspektrum.

Abgastests unter Straßenbedingungen

Die Veranstaltung begann mit einer Besichtigung ausgewählter Prüfstände in der Reihenfolge. Motorenprüfstand, Prüfstand für Antriebsstränge, Prüfstand für komplette Fahrzeuge und dem Arbeitsbereich "RDE Straßentest". Die Prüfstände sind für alle Antriebsarten wie Otto-,  Diesel- oder Elektroantrieb ausgelegt und decken die Leistungsbereiche vom PKW- bis zum LKW-Antrieb ab. Insgesamt betreibt IAV 48 dynamische Motorprüfstände, davon 16 in Berlin.
Eine Besonderheit bei den Prüfständen ist die seit Anfang des Jahres in Betrieb befindliche Höhenklimarolle. Mit dem Hightechprüfstand lassen sich Höhen bis zu 5.300 Metern sowie Temperaturen zwischen minus 30 und plus 40 Grad simulieren, weshalb er auch für RDE-Tests genutzt wird. Weltweit gibt es nur zwei Anlagen dieser Art, in Berlin und in China. Der Prüfstand kann neben PKWs auch leichte Nutzfahrzeuge mit bis zu sieben Metern Länge und 2,95 Metern Höheaufnehmen. Eine Besonderheit ist sein integriertes Automatisierungskonzept.
Der zweite Teil der Veranstaltung umfasste die Vorträge zu dem Veranstaltungsthema und die Diskussion. Ulrich Holthaus stellte das Unternehmen IAV vor, während Detlef Volkmer und Axel Seehaus die Technik und die Technologien für die einzelnen Prüfkomplexe erläuterten.

Weltweit tätiger Automobildienstleister

IAV ist 1983 in Berlin gegründet worden, um eine Brücke zu schaffen, zwischen der Forschung in West-Berlin und den Automobilunternehmen in der Bundesrepublik. Die Entwicklung verlief stürmisch und führte zu dem heute weltweit tätigen Dienstleister für die Automobilindustrie. Neben der Zentrale in Berlin sind weitere große Standorte in Deutschland in Gifhorn und Chemnitz/Stolberg sowie Büros an den Standorten der Hersteller von Automobilen und Zulieferer. Weltweit ist IAV unter anderem in China, Japan, Frankreich, Schweden, Russland, USA und Süd-Amerika vertreten. IAV realisiert 2017 einen Umsatz von rund 750 Millionen Euro.

Forschungsthemen des IAV

  • Von Entwurf bis Erprobung – IAV gestaltet gemeinsam mit den Auftraggebern den gesamten Entwicklungsprozess vom Entwurf bis zur Erprobung des kompletten Fahrzeugs.
  • Von Mini bis Maxi – Vom Kleinwagen wie dem Smart bis zum LKW umfasst die Entwicklung alle Fahrzeugtypen
  • Von Sound bis Sicht – Technologien für den Fahrkomfort und die Sicherheit von den Sitzen bis zu den Scheinwerfern
  • Von Einspritzung bis Elektromobilität – Die Entwicklung umfasst alle Antriebssysteme vom Verbrennungsmotor über Hybridantriebe bis
  • zum Elektroantrieb
  • Von Assistenz bis Automatisierung – Die Entwicklung umfasst die Assistenzsysteme bis zum automatisierten Fahren
  • Von Software bis Safety – Die Funktionsentwicklung ist eine der Schwerpunkte der Tätigkeit, bei der die Datensicherheit eine hohe Bedeutung hat
  • Von Diagnose bis Datenanalyse – Der Verkehr der Zukunft wird von einer kaum übersehbaren Datenflut bestimmt, und er wird von der Echtzeitauswertung dieser Datenmengen profitieren. Mit Big Data befasst sich IAV und hat bei seiner Forschung eigene Erfahrungen gesammelt
  • Von Innovation bis Institution – Die Arbeiten umfassen die Vernetzung des Autos mit der digitalen Welt. In Zukunft werden Fahrzeuge ein Teil des Internets sein und kontinuierlich untereinander kommunizieren sowie mit ihrer Umgebung Daten austauschen

Neue Generation Lithium-Ionen-Akkus

Nach eigenen Publikationen bietet IAV Lösungen für Niedrig-Emissions-Konzepte bis hin zum emissionsfreien Fahren zum Beispiel durch modernste Abgasnachbehandlungs- und Hybridsysteme sowie rein elektrische Antriebe. Damit erfüllen die Antriebe alle Grenzwerte für Euro6 (nach RDE-Straßentest) und internationalen Normen. Gemeinsam mit den Partnern ThyssenKrupp System Engineering GmbH und dem Fraunhofer IKTS entwickelt IAV im Rahmen des Projektes "EMBATT" eine neue Generation von Li-Ionen-Batterien. Diese sollen eine Energiedichte von 450Wh/l erreichen und Reichweiten von 1000 km realisierbar machen.
Lothar Starke,
Leiter des Arbeitskreises

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