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Innovative Materialien für die Medizintechnik

Teltow | Der Arbeitskreis Innovative Technologien im Unternehmerverband war zu Gast im Helmholtz-Zentrum, Institut für Biomaterialforschung, in Teltow. 29 Verbandsmitglieder nahmen an der Veranstaltung teil.
Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht gehört zu den 19 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit rund 39.000 Mitarbeitern die größte Forschungsorganisation in Deutschland ist.
Professor Dr. Andreas Lendlein, Leiter des Instituts für Biomaterialforschung, gab einen Überblick über die Arbeit des Instituts. Das Institut konzentriert sich insbesondere auf Polymerforschung für medizinische Anwendungen. Dabei stellt die Realisierung von multifunktionalen Biomaterialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften und Funktionen komplexe Anforderungen an Design, Synthese, Verarbeitung und Testung. Auch die Wechselwirkungen zwischen Polymeren und biologischen Umgebungen stellen wichtige Forschungsthemen dar.
Die Darstellungen von Prof. Dr. Lendlein wurden ergänzt durch Vorträge zu ausgewählten Themen. So hatte ein Vortrag von Frau Dr. Maria Balk das Thema: Komplexe Bewegungen in Hydrogelen. Dr. Rainhard Machatschek behandelte in seinem Vortrag das Thema: Untersuchung und Vorhersage des Abbaus von Polymeren mit Hilfe von 2-D-Systemen. Ein weiterer Vortrag von Dr. med. univ. Markus Reinthaler hatte das Thema: Interventionelle Kardiologie – Ein Beispiel aus der Praxis. Die Forschung für Biomaterialien erfolgt interdisziplinär, so ist Dr. Reinthaler sowohl tätig an der Medizinischen Klinik für Kardiologie der Charité, als auch am Institut für Biomaterialforschung.
Abschließend erfolgte durch Dr. Michael Schroeter die praktische Vorführung, wie sich die Materialien unter dem Einfluss verschiedener Temperaturen verändern und dauerhafte Formen einnehmen.

Zur Geschichte des Instituts für Biomaterialforschung

Die Forschung an Polymeren hat am Standort in Teltow-Seehof eine lange Tradition, sie begann 1921 mit der Gründung der Forschungs- und Patentzentrale der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken. Die anfangs dominierende Celluloseforschung wurde zunehmend durch die Forschung an Polymeren ergänzt.
Seit 1948 gehörte das Institut in Teltow-Seehof zur Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW). Ab Januar 1972 wurde der Name des Instituts geändert in "Institut für Polymerenchemie (IPOC) der DAW, ab 1973 Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW). Mit Wirkung vom 1.1.1992 nahmen neue Institute am Standort Teltow-Seehof ihre Tätigkeit auf, deren Arbeit de facto teilweise schon einige Zeit vorher begonnen hatte.
Mit dem Institut für Chemie des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (damals: GKSSForschungszentrums Geesthacht) wurde ein Institutsbereich in Teltow-Seehof mit ehemaligen Mitarbeitern des IPOC eröffnet. 2002 wurde Prof. Dr. Andreas Lendlein der Leiter des Instituts für Chemie. In der Folge entwickelte sich der Institutsteil Teltow des Helmholtz-Zentrums bis 2006 zum Zentrum für Biomaterialentwicklung.
Seit der Gründung des eigenständigen HZG-Instituts in Teltow am 1.1.2013 ist es das "Institut für Biomaterialforschung" des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, geleitet von Prof. Dr. Andreas Lendlein.

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