Am 15. Oktober führte das Informationszentrum für Berufs- und Studienorientierung (IZB) seine jährliche Konferenz mit Vertretern aus Schulen, Unternehmen, Netzwerkpartnern sowie den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Industriemuseums zur Abrechnung des alten und mit Ausblick auf das bereits laufende Schuljahr durch.
Im Bericht heißt es:
Im vergangenen Schuljahr konnten wir mit Projekttagen im Museum, Betriebsexkursionen, Berufs- und Studienorientierung sowie Schulmessen 2460 Schülerinnen und Schüler erreichen. Dabei umfasst unser Wirkungsbereich vor allem Schulen aus Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf, aber auch aus Potsdam, Berlin, Großbeeren, Ludwigsfelde, Wünsdorf und Dahme / Mark. Die Auszubildenden kommen seit Jahren von Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt und natürlich vom OSZ Teltow.
Dabei nutzen die Grundschulen unsere Angebote am häufigsten. Die Gymnasien haben aber in den letzten Jahren verstärkt Termine gebucht, insbesondere zur industriellen Entwicklung, zum 3D-Druck, zum Programmieren des Roboters Alpha mini und des Arduino und natürlich zur Berufs- und Studienorientierung. Insgesamt werden neben den modernen Technologien (3D, Programmieren, Erneuerbare Energien) vor allem die Entwicklung der Kommunikationstechnik, die Dampfmaschinen und Versuche zu Dichtemessungen von verschiedenen Stoffen nachgefragt. Dabei ist für die Schülerinnen und Schüler am lehrreichsten, wenn sie selbst aktiv werden können. Die Freude darüber, dass der Roboter sich so bewegt, wie am Computer programmiert, ist bei den Kindern und Jugendlichen sofort zu spüren. Auch selbst auszuprobieren, wie ein Drehwähler eines „alten“ Telefons funktioniert, bringt Erkenntnisse. Wo wären wir in der Entwicklung von Wissenschaft und Technik, wenn nicht der Spieltrieb eine entscheidende Rolle gespielt hätte.
Bei all der Freude über die wachsende Nachfrage nach unseren Angeboten, war die Sorge, ob unsere ehrenamtlichen Mitstreiter und die Mitarbeiter des Museums diesen Ansturm bewältigen können, doch ziemlich groß. Doch wir konnten in den vergangenen Monaten 5 neue ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen begrüßen. Damit können wir flexibler auf Anfragen reagieren. Nun sind wir insgesamt 15 Kollegen, die sich um die Schüler kümmern können.
Dem Wirken dieser aktiven Rentner ist es zu verdanken, dass Schülerinnen und Schüler Einsichten in die Entwicklung technischer Sachgebiete erlangen können.
Uns liegen dabei die Lehrer der Fächer NAWI, WAT und Informatik sehr am Herzen. In vergangenen Jahren konnten wir auf Initiative von Herrn Wilkening an der Fortbildung von WAT- und Informatiklehrern sowie entsprechender Quereinsteiger aus Brandenburg und Berlin mitwirken. Das ist im Schuljahr 2024 / 2025 jedoch ausgefallen. Mit der Gründung des LIBRA (Landesinstitut für Schule und Lehrkräftebildung im Land Brandenburg) wird die Fortbildung neu geregelt.
Das Industriemuseum mit seinem Informationszentrum für Berufs- und Studienorientierung wird auch in Zukunft den Lehrern mit all unseren Möglichkeiten für eine anschauliche Unterrichtsgestaltung für die Fächer WAT, Geschichte, Informatik und Sachkunde zur Seite stehen.
Wenn wir das Netzwerk mit Schule & Wirtschaft, Unternehmen und Verwaltungen zum Wohle der Schüler nicht hätten, könnten wir das alles nicht erreichen.“
Unser Gast war Herr Dr. Iffert, der Leiter des Landesinstituts Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung (LIBRA). Er erläuterte uns, welche Anforderungen das neue Institut aus den Herausforderungen im schulischen Bereich ableitet. Dazu gehört die Bündelung der Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Fortbildungssysteme mit Unterrichts-, Schul- und Personalentwicklung sowie Qualitätssicherung, Aufbau einer digitalen Infrastruktur für Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Ausgestaltung von vier regionalen pädagogischen Zentren für eine verbesserte Regionalität sowie eine verbesserte Bedarfsorientierung. Das sind nur einige der Aufgaben, die sich auch in einer anderen Organisationsstruktur des LIBRA widerspiegeln. So gibt es beispielsweise ein eigenes Referat für Berufliche Bildung. All das soll dazu beitragen, dass die Konzepte zur Unterstützung der Schulen im Bereich der Unterrichtsentwicklung, der Lehrkräfteaus-, fort- und weiterbildung, dem digitalen Lehren und Lernen und der Qualitätssicherung auch wirklich in den Schulen ankommen und anwendbar sind. Die Umsetzung dieser Vorhaben funktioniert nur in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Bedarfen der Schulen. Die Zielgruppen sind und bleiben die Schülerinnen und Schüler.
Mit dem Landesprogramm Duales Lernen für den Bereich Sek I sollen die Lerngegebenheiten mehr mit dem sozialen Umfeld verbunden werden. Die Verbindung von schulischer Welt und Arbeitswelt soll die Motivationslage der Schüler für ihre spätere berufliche Entwicklung verbessern. Dem dient auch das Praxislernen – mehr abseits des Klassenzimmers das Arbeitsleben erfahren.
In der Diskussion ging es besonders um die Umsetzbarkeit der Anforderungen an die Bildungsarbeit bei bestehendem Lehrermangel und mangelhafter Kompetenzen in Sprache, Schrift und Grundlagenfächern bei den Schülern. Dabei setzen sich die Defizite von der vorschulischen Bildung bis in die Berufsschule fort. Das bewegt insbesondere die Betriebe, die enorme Anstrengungen unternehmen müssen, damit die Azubis das Berufsschulpensum schaffen.
Mit dieser Veranstaltung haben sich die Kollegen des IZB, die mit den Schülern arbeiten, motiviert, um noch ideenreicher Angebote für die Schulen zu entwickeln. Dabei bleibt die Berufs- und Studienorientierung ein wesentlicher Handelsschwerpunkt.
Lothar Starke
Vorsitzender
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Foto: Industriemuseum Region Teltow

