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Neues aus dem Industriemuseum

Das Miteinander von Mensch und Maschine angesichts von KI
Das war das Thema für einen Vortrag den Univ. – Prof. Dr-. ing. habil. Norbert Gronau,
Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, Prozesse und Systeme an der Universität
Potsdam, am 06. Dezember im Industriemuseum Teltow gehalten hat.

Der Vortrag erfolgte im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltungen des Vereins Industriemuseum Region Teltow e.V. und des Unternehmerverbandes Brandenburg – Berlin e.V.

Der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, Prozesse und Systeme
Der Lehrstuhl zählt etwa 40 Mitarbeiter in der Forschung, Lehre und angewandten Praxis.
Es bestehen fünf interdisziplinär aufgestellte Forschungsgruppen:
* Wirtschaftsinformatik
* Informatik
* Psychologie
* Betriebswirtschaft und
* Wirtschafts- & Sozial – Wissenschaft

Im Institut für Wirtschaftsinformatik und Digitale Gesellschaft e.V. bestehen vier Bereiche:
* Social Media und Data Science
* Digitalisierung, Wirkung auf Konsumenten
* KI – basierte Anwendungssysteme und
* Smarte Systeme und Prozesse. Wirkung auf Unternehmen

Das Institut verfügt über ein Forschungs– und Anwendungszentrum Industrie 4.0 mit
entsprechenden Ausrüstungen der praxisnahen Forschung und Produktion.

Was ist künstliche Intelligenz (KI)?
* Sehr flexibel auf Situationen reagieren
* Vorteile aus günstigen Umständen ziehen
* Mehrdeutigen oder sogar widersprüchlichen Aussagen einen Sinn geben
* Die relative Wichtigkeit der verschiedenen Elemente einer Situation erkennen
* Ähnlichkeiten zwischen Situationen entdecken, auch wenn sie sich deutlich voneinander
unterscheiden
* Unterschiede zwischen Situationen entdecken, auch wenn sie einander sehr ähnlich sind
* Neue Konzepte synthetisieren, indem alte Konzepte auf neue Art zusammengefügt werden
* Neuartige Ideen haben

Was kann KI?
Basisfunktionen:
* Searching       Lösungen in deterministischen, beobachtbaren,
statistischen und komplett bekannten Umgebungen

* Contraint         z. B in der Reihenfolgeplanung. Ist der erzeugte
Satisfaction        Ablaufplan gültig?

Reasoning           Herausfinden neuer Dinge über die Welt auf
                            der Basis bekannter Dinge

Neue Funktionen:
* Probabillistic         Erzeugen neuer Informationen auf der Basis
   Reasonic                unsicherer Informationen
* Knowledge             z.B. durch sog. Bayesianische Netzwerke
   Representation
* Prediktion and        Vorhersage von Ereignissen und Lernen
   Learning                  (durch Beobachtung )

Lernen als Schlüsselkomponente:
* Unüberwachtes       Aufnehmen neuer Informationen
   Lernen                    z.B. durch Clustering
* Reinforced             Verstärken von Lerneffekten durch
   Learning                Belohnung bzw. Bestrafung
* Supervised             Erzeugen von Zusammenhängen aus
   Learning                beobachteten Informationen mit Hilfe
                                  der Umgebung    

Wenn Systeme lernen können, sind es Systeme der künstlichen Intelligenz!

Spezielle Technologien:
* Case – Based         Retrieval von Fall- /lösungens – Muster
   Reasoning              Anwendbar für kleine Fallzahlen
* Künstliche              erfordern Training, nur geeignet für
   neuronale                große Fallzahlen
   Netze
* Multi-                     Koordination und Interaktion mehrerer
   Agentsysteme         Softwareagenten

Herr Prof. Dr. Gronau behandelte in seinem Vortrag unterschiedliche Beispiele der
Anwendung von KI:
* Informationssysteme mit KI z.B. für Administration, Disposition, Information und Analyse.
* Ergänzung durch KI z. B Erkennung und Klassifizierung von Strukturen, Automatisierung von
   Routinevorgängen und Workflows
   Kennzahlenbildung, Hinweis- und Warnfunktionen
   Analysen, Echtzeit,- Trend- und Fehleranalyse
   Vorhersage, Maintenance, Kundenverhalten, verbesserte Workflows
*  Klassische Softwarearchitektur

KI im Umfeld der Smart Factory
In dem Vortrag wurde die prinzipielle Automatisierbarkeit behandelt, wobei Prozesse wie
Zahlungsverkehr, Warenannahme, Vertragsmanagement, und Bestellanforderungen ein hohes Potential der Automatisierbarkeit besitzen. Dagegen sind Lieferantenmanagement, Controlling oder Verhandlungen weniger für die Automatisierung geeignet.

Anforderungen an KI- Lösungen sind:
* Massiv parallele Datenverarbeitung
* Lern – und Adaptionsfähigkeit
* Unscharfes Schließen
* Robustheit und Fehlertoleranz

Teilprojekte zum Einsatz von KI in der Smart Factory sind:
* Klassifikation        Modell für eine geeignete Klassifikation der Varianten
                                nach geeigneten Zieldimensionen
                                Strukturierung der Varianten nach geeigneter Zieldimensionen
* Optimierung         Optimierte Zusammenstellung von Varianten
                                entsprechend betrachteter Produktionsszenarien
                                Handlungsempfehlungen für die Optimierung
                                von Produktionsabläufen
* Prognose              Modelle für eine geeignete Prognose der
                                Varianten und Produktionsszenarien
                                Realisierung der Prognosefähigkeit des
                                Produktionsverlaufs
Integration              Verbesserte Planung der Produktion anhand der
                                Zusammenstellung durch Varianten
                                Verbindung der KI – Planungsprozesse mit 
                                existierenden Planungsprozessen

Was bleibt für den Menschen übrig?

Der Mensch hat zwei überragende Fähigkeiten, Kreativität und Soziale Integration. Beides ist durch die Automatisierung nicht ersetzbar!
Niedrige oder keine Anforderungen an diese Eigenschaften ermöglichen eine erfolgreiche Automatisierung ohne das Mitwirken von Menschen.
Dazwischen ist ein Einsatzfeld, in dem der Mensch und der Roboter „Hand in Hand“ arbeiten.
Die Schlussfolgerung für die Perspektive des Menschen in der Arbeitswelt besteht darin, das zwar immer mehr einfache Arbeiten durch die Automatisierung ohne die Menschen ausgeführt werden, diese aber mehr anspruchsvolle Aufgaben übernehmen müssen.
Das bedeutet, das die Anforderungen an die Qualifizierung durch Studium und berufliche Ausbildung steigen.

Kontakt: norbert.gronau@wi.uni-potsdam.de

Lothar Starke
Leiter Arbeitskreis Innovative Technologien
im Unternehmerverband Brandenburg-Berlin

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