Berlin | Mit den Anforderungen für die Industrie 4.0 befasste sich der Arbeitskreis Innovative Technologien am 16. Juni 2015 im Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK in Berlin. Lothar Starke, der Leiter des Arbeitskreises, berichtet über einen spannenden Ausflug in die industrielle Welt der Zukunft:
Das Fraunhofer IPK steht seit über 35 Jahren für Exzellenz in der Produktionswissenschaft. Es betreibt angewandte Forschung und Entwicklung für die gesamte Prozesskette produzierender Unternehmen – von der Produktentwicklung über den Produktionsprozess, die Instandhaltung von Investitionsgütern und die Wiederverwertung von Produkten bis hin zu Gestaltung und Management von Fabrikbetrieben.
Der Besuch im Institut begann mit einem Rundgang und der Besichtigung von Anlagenkomplexen für die Forschung an unterschiedlichen Aufgabenstellungen für Industrie 4.0. Danach gab Steffen Pospischil einen Überblick über das Institut und seine Arbeitsgebiete. Für die Bearbeitung der Forschungsaufgaben hat es besondere Vorteile, dass mit dem Fraunhofer-Institut und dem Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der TU Berlin zwei exzellente Forschungseinrichtungen mit unterschiedlicher Ausrichtung unter einem Dach kooperieren.
SOPRO, IWERPO, piCASSO, Metamo FAB und VIB-SHP heißen die aktuellen Industrie-4.0-Projekte des Fraunhofer IPK. Dahinter verbergen sich FuE-Arbeiten zu selbst-organisierender Produktion mit verteilter Intelligenz, Konzepte für eine intelligente selbst-organisierende Werkstattproduktion, eine industrielle cloud-basierte Steuerungsplattform für eine Produktion mit Cyber-physischen Systemen, ein Transformationscockpit für die Metamorphose zur intelligenten vernetzten Fabrikund ein Baukastensystem für die erlebbare Absicherung von Fertigungssystemen.
In einem weiteren Vortrag stellte Dr. Thomas Knothe die Forschungsarbeiten im Bereich Unternehmens-Management vor. Im Projekt "Metamorphose zur intelligenten und vernetzten Fabrik" entwickelt das Fraunhofer IPK seit 2013 zusammen mit anderen Forschungs- und Industriepartnern Methoden und Werkzeugefür eine schrittweise, profitable Transformation zur intelligenten und vernetzten Fabrik. Das "Transformationscockpit" ist dabei das Informations-und Entscheidungszentrum für alle wesentlichen Fabrikprozesse und -ressourcen, die mit einem Produkt und dessen Lebenszyklen verbunden sind.
Sascha Reinkober stellte neue Fertigungstechnologien vor, die im Rahmen von Industrie 4.0 aus einer Vernetzung unterschiedlicher Systeme bestehen. Dazu gehören Innovative Produktionssysteme in Verbindung mit Robotertechnik, Sensorik, Cyber-Security, Cloud-Computing, Big Data sowie Wireless und mobile Vernetzung. Als Beispiele wurden vorgestellt: Selektives Laser-Sintern als ein innovatives Verfahren sowohl zur wirtschaftlichen Herstellung von Prototypen als auch zur Produktion anspruchsvoller Serienteile.
Der innovative Einsatz von Robotern ist ein Weg, um künftige Herausforderungen aus allen Bereichen der Fertigung zu erfüllen. Die intensive Entwicklung der Robotertechnik hat den Industrieroboter zu einer multifunktionalen Bearbeitungsmaschine gemacht. Infolge dieser Entwicklung eröffnen sich für den Industrieroboter stetig neue Einsatzmöglichkeiten. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll auf, welche Anforderungen und Möglichkeiten durch Industrie 4.0 für kleine und mittlere Unternehmen bestehen um die zukünftigen Anforderungen zu meistern.