Herr Pramann, wie wird der Unternehmerverband wahrgenommen?
Die Mitglieder sehen uns als das, was wir sind, das Sprachrohr für die breite Masse der kleinen und mittelständischen Unternehmer. Wir vertreten Unternehmensinteressen gegenüber Politik und Verwaltung. Das sollten wir auch in Zukunft konsequent tun, wobei wir in der einen oder anderen Position offensiver in die Diskussion gehen sollten.
Bei welchen Themen?
Beim Ausbau der Infrastruktur, Energiepolitik und Fachkräftesicherung. Letzteres ist aus meiner Sicht das Wichtigste. Wir müssen Schule und Ausbildung so verbessern, dass qualifizierte Mitarbeiter in die Unternehmen kommen. Das ist Zukunftssicherung für die Unternehmen. Oder Arbeitszeitmodelle, die Chancengleichheit für Frauen mit Kindern ermöglichen, nicht nur Lippenbekenntnisse.
Wie kann der Unternehmerverband diese Ziele erreichen?
In den Landesarbeitskreisen des UV wird sehr gut gearbeitet. Wir entwickeln dort Lösungsvorschläge zu brennenden Fragestellungen der Wirtschaft. Wir müssen aber künftig stärker als bisher gehört werden. Wir wollen gefragt sein, wenn Entscheidungen zu Fragen der Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes fallen. Wir wollen unter den Interessenvertretern der Wirtschaft der Marktführer in Sachen Meinungsbildung sein.
Welche Rolle spielt Berlin für Sie?
Die Umbenennung des Unternehmerverbandes in Brandenburg-Berlin ist folgerichtig. Wir haben nun mal eine Wirtschaftsregion. Berlin ist ein wichtiger Markt für die Brandenburger Unternehmer und umgekehrt ist es genauso. Die Zusammenarbeit macht die Unternehmen stark. Der UV wird Drehscheibe für Kontakte sein.
Worüber ärgern Sie sich?
Über Schwarzmalerei beim Flughafen. Bei allen Fehlern, die gemacht wurden, Schönefeld ist das wichtigste Infrastrukturprojekt und wird ein Segen für die Region sein.
Interview: Bolko Bouché